Geiselstein, Ammergauer, 1885m, Neue N-Wand „Schertel“ mit Ausstieg über den „Herzogweg“, 6/14 SL17/7/2022
Am ersten ebenen Platz deponierten wir die Rucksäcke, zogen uns zum Klettern um und stiegen über Gras und Schutt zum Einstieg der „Herzog“ direkt unter der tiefen, die ganze N-Wand durchreißenden Schlucht. Nach dem steilen, etwas direkteren Einstieg gleich rechts der „Herzog“, der irgendwie immer schwer fällt, folgten wir den sanft sanierten und nicht kaputt gebohrten herrlichen Erosionsrillen hinauf zum Grasband. Von dort querten wir fallend und mit einem ausgesetzten Spreizschritt über die tiefe Schlucht hinüber zur alten N-Wand („Herzog“) und folgten dieser, mittlerweile recht gut abgesicherten, klassischen Linie zum Gipfel. In Anbetracht des extrem rauen Felses war die kurze Hose vielleicht keine so gute Idee. Ich hätt's ja gewusst nach mittlerweile 66 Besteigungen, aber mei ...
Nachdem wir uns an der Kapelle am Wankerfleck vom schönsten Berg der Welt verabschiedet hatten, folgte die herrliche Talfahrt mit dem MTB. Fast ohne Gegenverkehr ging’s flott einem großen Eis entgegen. Talort: Halblech, 821m; Parkplatz „Kenzenhütte“; Abzweig von der B17 beschildert Zustieg: Faule fahren mit dem Kenzenbus zum Wankerfleck, alle anderen mit dem MTB erst flach auf geteerter Forststraße dem Halblech entlang bis zur Reiselsbergbachbrücke. Ab dort entweder weiter der nun teilweise steilen und vom Kenzenbus benutzten Teerstraße bis kurz vor die Kapelle am Wankerfleck (1148m) folgen oder, schöner und etwa 1 km länger, auf guter und wenig frequentierter Forststraße ins Lobental. Am Lettenfleck, kurz hinter dem zweiten Stausee, links sehr steil hinauf zum unteren Ende des Wanker Flecks, wo man wieder auf die Teerstraße trifft. Mit schönem Blick auf die O- und N-Wand des Geiselsteins ebenfalls zur Kapelle. Nun gemeinsam weiter über einen Forstweg leicht bergab, vorbei an großen Bergahornen, bis zur Brücke über den Kenzenbach. Links abbiegen und bei der nächsten Verzweigung rechts, am Schluss grob, bis zum Ende des Fahrweg (ca. 1170m). 10,6km, 370hm, 45-60 Minuten rotpunkt (d.h. ohne Akku!!). Nun dem markierten und sehr guten Wanderweg bis unter die Nordwand folgen und bei ca. 1380m links auf Steig zum Einstieg der „Herzog“ (weitere 20-30 Minuten). Materialdepot. Wandhöhe: gut 400m zum Ostgipfel Kletterlänge: 525m (14-16 SL) Schwierigkeit: 1 Stellen 6, 1 Stelle 6- (eine weitere bei Benutzung des Direktausstiegs), in 6 SL zwischen 5- und 5+, der Rest meist im 3. und 4. Grad. Die „Herzog“ ist deutlich leichter als die „Schertel“. Der 6. Grad ist zwingend zu klettern. Material: 8 Express und ein paar Schlingen, ein Satz Linkcams kann beruhigend wirken. Grundabsicherung mit max. 3 BH in der „Schertel“ (auch in schwierigen Passagen kann der Hakenabstand mal 8-10 Meter betragen), in der leichteren Fortsetzung über die „Herzog“ steckt etwas mehr, aber nicht im Zentimeterabstand. Große AV-Ringe an Ständen. Topo: ein recht genaues Topo befindet sich im alten Panicoführer „Ammergau“ Ergänzungen: Einige SL lassen sich gut zusammenfassen (SL 1 & 2 im direkteren Einstieg, 45m; SL 4 & 5, 50m; SL 6 & 7, 45m; SL 11 & 12, 50m; SL 16 & 17, 60m) Stand am Ende der „Schertel“ an kleiner Fichte am linken Rand des Grasbandes, von dort auf schwachen Steigspuren (1 BH) zur Schlucht absteigen, je nach Beinlänge früher oder später über die tiefe Schlucht und hinüber zur „Herzog“. Alternativ kann man natürlich auch über das "Wunderland ..." aussteigen, dann wird's aber ein glatter 7er. Abstieg: Am schnellsten über den teils abgespeckten, markierten Normalweg (max. 3-, 2 sinnlose Eisenstifte, einige BH). Vom Gipfel über den Grat Richtung NO bis in die Scharte vor dem O-Gipfel. Wenn man das Gipfelkreuz auslässt gleich direkt steil in die Rinne und diese nordseitig hinunter bis zu deren Ende. Linkshaltend unter der kurzen W-Wand querend auf Weg zurück zum Geiselsteinsattel. 20-30 Minuten.
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