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Gehrenspitze, Tannheimer, 2163m, S-Wand „Lechtalblick“ 7-/10 SL, Neue SO-Kante „Sunnawind“ 6+-/7 SL & SW-Wand“ 4+/4 SL

14/11/2020

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Querung in die obere Schlüsselseillänge ("Sunnawind")
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Nacht im Gehrenjoch – Kellespitze
Das föhnig-milde Herbstwetter zog uns noch einmal in die Tannheimer, diesmal aber von der schattigen Seite her. Da wir seit der Erschließung unserer Route „Sunnawind“ vor 5 Jahren nicht mehr dort oben waren, diese jetzt in den neuen Panico Kletterführer „Allgäu“ Aufnahme gefunden hatte, war es an der Zeit dort oben mal wieder nach dem rechten zu schauen. Außerdem erfuhren wir per Videoclip unter https://www.youtube.com/watch?v=ZOla0e2U5Ck), dass der Wandbuch-behälter demoliert sei.
Also, drüber über den eigenen Schweinehund und den weiten Zustieg in Angriff genommen. Mal schauen, was in 24 erlaubten Stunden möglich ist. Um die Zeit optimal auszunutzen ging’s am Abend vom Parkplatz an der Bärenfalle (860m, zwischen Musau und Pflach) mit dem Radl hinauf, bis knapp unterhalb der Musauer Alm links ein Forstweg abzweigt. Aber Achtung, unter Umständen wird man von einem freundlichen Jägersmann aus seinem fetten Energiespar-SUV angeknurrt, dass ab dem 1.11. das Radlfahren per Schild auf diesem Forstweg verboten sei.
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Im Gehrenjoch
Aber erstens war das Schild von unten kommend nicht lesbar weil weggedreht und zweitens bleibt eine schneefreie Forststraße auch im November eine solche. Nach der Brücke über den Sababach zieht die Straße in ein paar Kehren unter der beeindruckenden N-Wand der Gehrenspitze in gemächlicher Steigung hinauf bis zu ihrem Ende auf etwa 1500m. Zu Fuß führt ein Steig hinauf zur nahen Sabachhütte, 1563m. Über ein wunderschönes, grasiges Tal zieht der kleine, sporadisch markierte Weg immer am W-Hang der Gehrenspitze entlang hinauf zum Gehrenjoch, 1858m, wo wir unser Biwak bezogen.
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Alle Spuren beseitigt und ab zum Einstieg (Schneid)
Der mondlose Sternenhimmel und die relativ milde Nacht ließ uns kaum Schlaf finden. Zu schön war der Blick auf die Sterne und die Lichter im Reuttener Talkessel. Nach einem zeitigen Frühstück stapften wir kurz nach einem Sonnenaufgang, der uns mit einem wahren Feuerwerk an Farben verwöhnte, hinauf zum Ansatzpunkt der SW-Rinne des Normalwegs. Bei ein paar markanten Gufeln mit diversen Marterln deponierten wir unser Zeug, zogen uns zum Klettern um und stiegen auf mittlerweile ausgeprägten Steigspuren über steile Schrofenhänge unter der S-Wand entlang zum Einstieg der Route „Lechtalblick“ hinab
(2 BH, man passiert dabei die Einstiege von alter S-Wand, S-Pfeiler und die zwei Wald- und Wiesenbohrhaken von „Schön dass es dich gibt“). Wir kannten die Route zwar schon von einer frühen Wiederholung vor 5 Jahren, aber da sie wirklich schön ist (vor allem im oberen Wandteil, wenn man den teilweise grasig-schrofigen Vorbau hinter sich hat) und in der für Pat Schwarzmann typischen Art mit viel Arbeit geputzt und plaisirmäßig abgesichert wurde, kann man die wohl lohnendste Route an der Gehrenspitze S-Wand ruhig noch einmal klettern.
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Am Rucksackdepot
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Morgen Richtung Wetterstein
Bei maximal 30m (Ergänzungen zum Panico-Topo s.u.) Kletterlänge zwischen den Ständen und bis zu 11 Zwischen-BH erübrigt sich die Mitnahme von einem Topo oder gar Klemmzeug. Einmal online braucht man sich nur über den herrlichen, trotz mittlerweile fast 160 Begehungen immer noch meist rauen Fels bis zum Gipfel klinken. Wir hatten aus Gewichtsgründen nur ein doppelt genommenes 60m Halbseil dabei und hielten uns deshalb ohne viel Seil durchziehen an die 10 SL, mit einem 60m-Strick kommt man auch gut in 5 SL durch die nicht besonders hohe Wand.
Schnell geht’s auf jeden Fall und somit die ideale Tour zum einklettern, auch weil bis auf zwei SL die Schwierigkeiten eher moderat sind. Nach kurzer Rundumschau trieb uns der Föhn bald wieder hinunter. Die nordseitige Passage war schneefrei und trocken, die Rinne nach SW sowieso. Trinkpause, ein Rucksack mit dem für die zweite, selbst erschlossene Tour aufgenommen und wieder hinunter zum vorherigen Einstieg und noch ein paar Meter weiter zum Beginn des „Sunnawind“ bei BH und alter SU-Schlinge.
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Grasschrofen zum Einstieg
In den beiden Plaisirrouten und am ebenso sehr empfehlenswerten S-Pfeiler war inzwischen mehr los, den „Sunnawind“ dagegen hatten wir erwartungsgemäß für uns. Nicht geputzter, in den ersten beiden SL nicht immer und überall fester Fels, dazu die im Vorbau unvermeidbaren Graspassagen und ein deutlich weiterer, Eigeninitiative und immer wieder Gefühl für die ideale Linie fordernder Hakenabstand sorgen für Ruhe.
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Übersicht und grober Routenverlauf, S-Wand
Nach zwei etwas rustikalen Anfangsseillängen folgen vier Längen in teilweise hervorragendem Kalk: Herzstück ist eine herrliche Platte, die 5. SL leitet steil und henkelig direkt entlang der SO-Kante zu einer markanten Nische mit dem nun wiederhergestellten Wandbuchbehälter samt erneuertem Wandbuch. Die paar Begehungen bisher waren gleich übertragen (wir machten die 12. heute). Von dort quert man links heraus und folgt nun richtig luftig und in sehr rauem Fels den hier enger steckenden BH zum leichten SO-Grat. Die Route ist vermutlich eine begradigte Wiederbelebung der SO-Kante von A. Maisel aus dem Jahr 1922.
So genau lässt sich das aber auch unter Heranziehung des alten AV-Führers „Tannheimer Berge“ von M. Lutz nicht mehr nachvollziehen: altes Haken- oder Schlingenmaterial ist Fehlanzeige. Nachdem der zwischenzeitlich etwas auffrischende Föhn wieder nachließ, der Tag immer noch eine Weile Sonnenlicht für uns bereithielt, bogen wir am Ende der Abstiegsrinne in die kurze SW-Wand ab. Bei herrlichem Nachmittagslicht kletterten wir eine der wohl schönsten Vierertouren im weiteren Umkreis teils seilfrei, teils sichernd ein drittes Mal Richtung Gipfel.
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Lechtalblick eben
Die Route ist dank einiger Bohrhaken mittlerweile gut zu finden. Diesmal ließen wir es auf dem Vorgipfel gut sein, schauten den Schatten beim länger werden zu, bis uns Hunger und Durst zurück zum Rucksackdepot trieben. Mit einem fast schon kitschigen Alpenglühen im Rücken machten wir uns hochzufrieden an den Abstieg. Einerseits schade, dass die Tage schon so kurz sind, andererseits ist die Farbenpracht am Himmel besonders schön, wenn die gehende Sonne die Wände nachglühen lässt, zugleich aber die Sterne kommen und die Lichter im Tal bereits angehen.
Gehrenspitze, Tannheimer, 2163m, S-Wand „Lechtalblick“, 7-/10 SL (6- obl.)
Charakter: Sehr gut abgesicherte Genusstour in meist ebensolchem Fels. Wird nach oben immer besser. Trotz vieler Begehungen noch kaum abgegriffen.
Zustieg: Entweder schattig von der Bärenfalle zwischen Musau und Pflach (größter Höhenunterschied, dafür längster MTB-Anteil, Details s.o.), von Wängle bei Reutte sonnseitig über die Gehrenalpe (ebenfalls mit dem MTB verkürzbar) oder,
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Abstieg von der Scharte zur SW-Rinne
falls in Betrieb, von der Bergstation der Hahnenkammbahn über die Lechaschauer Alpe in das Gehrenjoch und weiter unter dem W-Grat entlang über den Normalweg hinauf zum Ansatz der SW-Kante (2 markante Gufeln mit Gedenktafeln, Ende der Abstiegsrinne, Rucksackdepot, etwa 2030m). Plusminus 1150hm by fair means oder ordentliche Horizontaldistanz bei Seilbahnbenutzung ergeben immer einen Zustieg mit gewisser Länge.
Wandhöhe: ca. 170m
Kletterlänge: ca. 220m
Schwierigkeit: in je einer SL 6 und 7-, anhaltend um 5 (6- obl.); ein paar Bänder mit Grasschrofen im unteren Teil stören kaum. E1
Material: 11 Express, Friends/Cams überflüssig. Sehr gute Absicherung mit BH, auch in leichteren Passagen. 2 BH an den Ständen. Übliche Alpinkletterausrüstung; Seillängen maximal 32m, teilweise gut zusammenfassbar.
Route: vgl. Wandbild , ca. 2 Stunden. Topos im Panico Kletterführer „Allgäuer Alpen“ (Seillängenangaben teils deutlich zu kurz, Ergänzungen s.u.), auf https://www.bergsteigen.com/touren/klettern/lechtal-blick/ oder auf der Seite des Erstbegehers (http://www.allgaeu-plaisir.de/klettern-an-der-gehrenspitze/)
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Am renovierten Wandbuch
1. SL: 30m, 5+, 7 BH
2. SL: 28m, 5, 6 BH
3. SL: 32m, 5, 7 BH
4. SL: 15m, 4, 2 BH
5. SL: 12m, 7-, 6 BH
6. SL: 20m, 6, 11 BH
7. SL: 12m, 5-, 4 BH
8. SL: 20m, 5+, 6 BH
9. SL: 20m, 5, 6 BH
10. SL: 28m, 5, 7 BH
Erstbegeher: P. Schwarzmann und sein Team, 2015
Abstieg: Vom Gipfel am Grat entlang nach NW und den verblassten Markierungen folgend durch die schattige N-Flanke (Achtung bei Schnee!) zu markanter Scharte vor dem W-Gipfel. Durch engen Spalt in die SW-Rinne und durch diese zurück zum Rucksackdepot. Stellen 1, stein-schlaggefährdet. Rest wie Zustieg.
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6. SL, Fels vom Feinsten
Gehrenspitze, Tannheimer, 2163m, Neue SO-Kante „Sunnawind“, 6+/7 SL (6 obl.)
Charakter: Noch nicht abgekletterte Tour in anfangs etwas unzuverlässigem und grasigem (SL 1-2), teils sehr schönem, steilem und plattigem Fels (SL 3-6). Vielleicht nicht ganz so lohnend wie die Routen weiter links, aber durchaus eine Begehung wert. Zwar absolut nicht schwieriger, aber insgesamt deutlich anspruchsvoller, als die genannten linken Routen. Unten nicht jeden Griff blind anreißen! Etwas für sichere Vorsteiger, die auch im 6. Grad sicher vom Haken wegsteigen können und ggf. selbst für weitere Absicherung sorgen können ohne Panikattacken zu bekommen.
Zustieg: s.o.
Wandhöhe: ca. 170m
Kletterlänge: ca. 200m
Schwierigkeit: 2 Stellen 6+, einige längere Passagen 6-/6, anhaltend um 5; ein paar Bänder mit Grasschrofen im unteren Teil. E3-
Material: 8 Express, 1 Satz Linkcams, ein paar Bandschlingen zum Nachfädeln der SU. Absicherung mit BH in teilweise weiteren Abständen. 2 BH an den Ständen. Sonst übliche Alpinkletterausrüstung; Seillängen maximal 38m.
Route: vgl. Wandbild , ca. 2-3 Stunden. Topos im Panico Kletterführer „Allgäuer Alpen“ auf https://www.bergsteigen.com/touren/klettern/sunnawind/ oder auf dieser Homepage (https://www.geiselstein.com/gehrenspitze.html)
Erstbegeher: Christine & Stefan Feistl, 2015; von unten, teilweise wohl eine begradigte Version von A. Maisels SO-Kante, 1922; in unserer Linie keinerlei fixes Material oder gar Begehungsspuren vorgefunden.
Abstieg: s.o.
Gehrenspitze, Tannheimer, 2163m, SW-Wand, 4+/4 SL (4+ obl.)
Charakter: Leichtere und kürzere Tour in sehr schönem, griffigem Fels. Eine der schönsten Vierertouren weit und breit. Aufgrund der Kürze ein idealer Zusatz, auch weil man beim Abstieg direkt am Einstieg vorbei kommt
Zustieg: Ein paar Meter durch die Zustiegsrinne hinauf, bis rechts bei einer kleinen Einbuchtung (kleiner roter Pfeil) die Tour beginnt.
Wandhöhe: ca. 120m
Kletterlänge: ca. 140m
Schwierigkeit: anhaltend um 4; ein paar Stellen 4+. E3-
Material: 6-8 Express, bei Wunsch nach weiterer Absicherung 1 Satz Linkcams und ein paar Bandschlingen. Absicherung mit BH in weiteren Abständen, Stände mit 2 BH. Sonst übliche Alpinkletterausrüstung; Seillängen maximal 45m.
Route: vgl. Wandbild , ca. ½ -1 Stunde. Topo im Panico Kletterführer „Allgäuer Alpen“,
Ergänzungen:
2. SL: erst BH, dann SU, höchstens 4-
4. SL: Stand ca. 5m vor dem NW-Grat/Normalweg oder an geklebtem Ring am Grat.
5. SL: existiert nicht, 5m Gehgelände zum Normalweg
Erstbegeher: A. Maisel und Gef., 1922;
Abstieg: s.o.
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