Topo hatten wir sowieso keins, wir wussten nur den ungefähren Schwierigkeitsgrad – mit einem entspannten Partner auch mal ganz unterhaltsam. Durch die ostseitige Exposition hat die Wand früh am Tag Sonne, sie verabschiedet sich dadurch aber auch schnell wieder, was an warmen Herbsttagen wie heuer nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Der Fels ist noch recht rau da oben, San Paolo fängt scheinbar viel Klettervolk ab. Erschwerend dazu kommt, dass man Querungen (die wirklich schön bis beeindruckend zu klettern sind) in dieser Tour aber mögen muss – vor allem die in der 2. SL ist nicht ohne. 6 SL ist der ganze Spaß lang, was sich ganz gut anhört, aber die Längen sind meist kurz und die vielen Querungen erhöhen trotz geringer Wandhöhe ebenso die SL-Anzahl. Am Ende steht man trotzdem auf einem richtigen Gipfel, mit Kreuz, Panorama und allem Drum und Dran. Nach mittlerweile über 20 SL waren die Finger lang, die Arme schwer und die Sonne glücklicherweise schon so mit dem Untergehen beschäftigt, dass wir beruhigt statt weiterer Topos lieber die Speisekarte der nächstgelegenen Pizzeria studieren konnten. Mittlerweile gibt es einiges an Routennachschub dort oben und schlecht schaut keine aus. Es ist immer noch so, dass man nach einer Wunschtour mit 15 neuen Ideen zurückkommt. Unterwegs mit Klaus Metterlein, von dem auch ein Teil der Fotos stammt. Zustieg: Entweder von Ceniga oder von der Eremo San Paolo zur Römerbrücke und über den markierten Wanderweg Richtung Monte Colt bis zur ersten Verzweigung, links auf dem breiten Weg weiter. Nach ein paar Minuten zweigt bei einem Steinmanndl mit blauem Punkt daneben rechts ein Steig zur Wand ab, der einen erst eben, dann wieder ansteigend zur Wand bringt, die man etwa bei der Route „Follia d’Estate“ erreicht. Ca. 20-25 Minuten ab der Brücke. Alternativ kann natürlich über eine der Routen von San Paolo zugestiegen werden, dann kann planlos durch den Wald auf diversen Steigspuren zum Einstieg gequert werden. Schwierigkeit: recht anhaltend im 5. und vor allem 6. Grad mit ein paar schwereren Stellen. Max. 7- (kurze Stelle im Quergang der 2. SL). Absicherung: In sehr engen Abständen überwiegend mit – oft gebohrten – SU, einige BH und ein paar NH und kommen noch dazu. 2 BH an den Ständen. Material: Übliche Alpinkletterausrüstung; wenn die kurzen Seillängen eingehalten werden, reicht ein 40 oder 50m-Seil und dazu 12 Express, dann kann aber wirklich jeder Zwischensicherung eingehängt werden. Klemmzeug bringt nicht viel. In Zukunft vielleicht ein paar Seilstücke und ein Messer - wenn die gebohrten SU-Schlingen marode werden geht nachfädeln zum Verstärken ja schlecht. Topo: Auf https://www.bergsteigen.com/touren/klettern/via-sandra-croce-di-ceniga/ gibt es ein Topo in bewährer Qualität und weitere Informationen. Erstbegeher: A. Farneti, H. Grill, F. Kluckner (2021) Abstieg: Vom Ausstieg ein paar Meter zum Gipfelkreuz und nach Genuss der Aussicht dem teilweise etwas ausgesetzten, markierten Wanderweg in 20 Minuten zurück zur Römerbrücke bei Ceniga folgen.
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September 2024
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