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Cima de Piazzi, 3439m, Livigno-Alpen, Spigolo Nord (3-, 45°)

18/8/2021

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Im Gipfeleis tut’s endlich auf
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Wer da den Weg nicht findet …
Cima was? Die wohlklingende Cima de Piazzi kennt kaum einer bei uns, obwohl es sich trotz der relativ geringen Höhe um einen immer noch stark vergletscherten und ansehnlichen (zumindest von der Nordseite) Berg handelt. Außerdem ist es der Kulminationspunkt der Livigno-Alpen und damit der höchste Punkt zwischen Bernina und Ortler. Die gletscherfreien Wege von Süden werden mittlerweile etwas häufiger angegangen, der anspruchsvolle Eisanstieg von Norden dagegen eher weniger. 
Durch das Abtauen der Vedretta di Piazzi wird dieser Weg zumindest im Sommer immer anspruchsvoller und auch von italienischen Alpinisten selten in Angriff genommen. Außerdem muss der Berg by sehr fairen means bestiegen werden: keine hochgelegene Passstraße, keine Seilbahn, nicht einmal eine Hütte macht den Rucksack leichter; nur ein paar Biwakschachteln machen den Aufstieg etwas einfacher. 
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Überblick von der Foscagnopassstraße; ds Biwak heißt natürlich Cantoni
All diese Gründe haben wohl dazu geführt, dass der Berg zu einem klassischen Alpengipfel befördert wurde. Unserer Meinung nach völlig zurecht, aber trotz dieses Prädikats samt Aufnahme in eine Pause-Bibel wurde dieser Paradeeisberg weder bekannter noch häufiger besucht. Etwas Neuschnee auf blankem Eis sorgte am Gipfelhang für zusätzliche Würze. Für konditionsstarke Alpinisten sicher als Tagestour möglich, eine Nacht im schönen Bivacco Cantoni wertet die Tour allerdings eher noch auf. 
Außerdem nutzten wir den Nachmittag um den felsig/schuttigen und vom Biwak nicht ganz einsehbaren Teil des Aufstiegs zum P. 2888 mit seinem türkisblauen Gletschersee am Beginn des Eises zu erkunden. Also nix wie hin.
Talort: Pian de li Astela, ca. 1600m; erreichbar auf gebührenpflichtiger, schmaler und steiler Bergstraße von Isolaccia/Valdidentro, 1345m (an der Straße zum Passo di Foscagno). Dazu zweigt man vor der Brücke über die Viola links von der Hauptstraße zum Sportplatz ab und folgt der Beschilderung „Val Lia“.
Das Mautticket erhält man für momentan €5,- im Tourismusbüro Isolaccia gleich gegenüber der Kirche im Ortszentrum. Ab Pian de li Astela ist die Straße für den allgemeinen Verkehr gesperrt (Nur in der Ferienzeit?), in älteren Beschreibung wird die etwa 1750m hoch gelegene Almsiedlung Presedont als Ausgangspunkt genannt.
Stützpunk: Bivacco Cantoni, 2625m. Von Astela am besten mit dem MTB über teils sehr steile Teer-, Beton- und Schotterstraßen (max. 18%) hinauf zur Malga Borron, 2057m und noch ein Stück hinunter zur Brücke über den Gletscherbach (4,8km, 450hm, ca. 45-60 Minuten). 
Vor allem runter eine feine Erleichterung. Ab dort immer dem bezeichneten Weg zum Bivacco Cantoni folgen. Angenehmer, gut angelegter und von endlos vielen Blaubeersträuchern gesäumter Weg. Nach etwa einer Stunde erreicht man im Kamm des Dosso Penaglia einen Sattel südlich von P. 2410, umgeht P. 2482 östlich und erreicht mit wenig Höhengewinn einen weiteren Sattel mit Wegweiser. Hier kommt der Weg vom tiefer gelegenen Bivacco Ferrario herauf (aus Zeiten als der Gletscher noch mächtiger war; bringt nicht viel, außer einen längeren Weg zum Gipfel). 
Über nun wieder steilere Moränenhänge zieht der Weg zum roten Bivacco in bester Panoramalage hinauf (insgesamt etwa 3-3,5 Stunden). Es gibt 9 Betten, Decken, Tisch und Sitzgelegenheiten sind oben, manchmal wohl auch Gas für den vorhandenen Gasherd. Schmutzige Töpfe und ein paar Geschirrteile gibt’s auch, sowie eine Blechkanne mit Träger zum Wasser holen (auf der Moräne weiter Richtung Gletscher und ca. 50hm absteigen zu einem der Gletscherbäche). Wir hatten vorsichtshalber leichte Schlafsäcke, Kocher, Gas und ein paar Geschirrteile dabei.
Laut Hüttenbuch wenig Übernachtungen, bei den meisten Eintragungen handelt es sich um Tagesgäste, die nur zum Biwak und wieder zurück wandern. Schön genug ist es ja da oben. Die Übernachtung ist kostenlos, um eine Spende wird aber gebeten. Dem kamen wir gerne nach, denn von selbst erhält sich ein Biwak in so exponierter Lage auch nicht.
Route: Weiter der Seitenmoräne entlang zu einem Bereich mit auffällig hellem Fels. Hier muss man für ein paar 2er-Stellen die Hände aus der Hosentasche nehmen. 
Man erreicht wieder den Rücken und quert links in ein von unten nicht sichtbares Schuttkar. Immer unter den Felsen von P. 2888 bleibend durch dieses auf eine nach rechts ziehende Rinne zu. Durch diese zum Gletschersee (2873m, N46°25,440‘/E10°16,813‘); eine kurze Steilstufe kann überklettert werden (2) oder in einer Rechts-Linksschleife auf Bändern umgangen werden. Viele Steinmanndln und ausgeprägte Steigspuren erleichtern die Wegfindung auch mit Stirnlampen. Südlich des Sees tritt man auf den Piazzigletscher über.
Einen steileren Hang rechtshaltend hinauf zu einem Schneesattel zwischen zwei eisfreien Rücken und auf der rechten Seite des Oberen (W) weiter, bis man bei Steigspuren und Steinmanndln links auf den Schutt des N-Sporns wechseln kann (3138m, N46°25,225‘/E10°16,987‘). Erst im Schutt, dann über einen herzhaft mürben Felsrücken steil hinauf zum gletscherbedeckten oberen Teil des N-Grats. Auch hier weisen ein paar Steinmanndln, Holzstöcke und Steigeisenkratzer den Weg. (3272m, N46°25,138‘/E10°17,037‘). 
Der bis zu 45° steile Gletscherrücken führt neben ein paar Spalten zügig direkt zum Gipfel (etwa 4 SL bei Seilsicherung). Dort wo die Randspalte nach links zieht, kann man den letzten Eishang auf einer Rampe links umgehen. Man erreicht eine Scharte östlich des Gipfels; hier kommt der Anstieg von Süden rauf. Ketten leiten in gutem Fels bis zum Gipfelkreuz. Ca. 3-4 Stunden vom Biwak. Abstieg auf der Anstiegsroute (3-5 Stunden bis ins Tal, je nach Verhältnissen). Eine Führerpartie am Vortag seilte das Eisstück an Abalakovs ab, wir beschränkten uns auf jeweils 60m ablassen des ersten und abklettern des zweiten. 
Material: Vollständige Hochtourenausrüstung samt Spaltenbergungsequipment. Helm schadet nicht. Ein guter Alpinpickel sollte für 45° auch bei Blankeis ausreichen. Für letzteren Fall sollten auch 4 (oder mehr) Eisschrauben an den Gurt, je nach Erfahrung und Können.
Fazit: Schön wars, Spaß hat’s gemacht und zur Nachahmung absolut empfohlen. Den Gipfel hatten wir ganz für uns allein, eine (neben der fast leeren Biwakschachtel!) im freien biwakierende Seilschaft kam noch nach. 
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