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Cima Canali, Dolomiten (Pala), 2900m, W-Wand „Buhlriss“ 6-; 11 SL

2/8/2021

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Cima Canali „Buhlriss“ Schlüsselstelle (5. SL, 6-)
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Frustrierend feuchter Aufstieg durchs Val Pradidali
Pala – zwar ein Stück weg vom bayerischen Alpenrand, aber die Vielzahl an faszinierenden Klettereien jeder Schwierigkeit und Länge macht jeden Aufenthalt dort zu einer lohnenden Sache. So war die Frage schnell mit ja beantwortet, als Peter einen Kletterpartner für die beste aller Toptouren dort suchte: der „Buhlriss“ an der Cima Canali sollte es sein. Nachdem Zeit- und Wetterfenster halbwegs übereinander lagen, ging‘s Anfang August los. Und es fing schon gut an: Regen daheim, Regen auf der Anreise und, natürlich, Regen während des Aufstiegs zur Pradidalihütte stellte die Motivation auf eine ordentliche Probe.
Jeder Schauer schien der letzte gewesen zu sein, und doch kam immer noch ein Guss herangerauscht. Von sämtlichen Wetterberichten traf am nächsten Morgen zwar nur der schlechteste zu, aber auch dieser war noch gut genug und lieferte im Lauf der Nacht das versprochene Zwischenhoch gerade noch rechtzeitig ab. Die Wand war über Nacht ganz gut abgetrocknet, hohe Wolken und wenig Sonne taten dank milder Temperaturen dem Klettergenuss keinen Abbruch. Einfach nur grandios, von der ersten bis zur letzten Seillänge. Steil, enorm ausgesetzt, meist Riss oder Kamin aber auch ein paar plattige Stellen und der ein oder andere Überhang ließen keine Langeweile aufkommen.
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Ungefährer Routenverlauf
Und das alles in bestem Dolomit mit verschwenderischer Griffigkeit. Da sich das Schönwetterfensterchen kurz vor dem Pfeilerkopf schon wieder schloss, verzichteten wir auf den Abstieg über Gipfel und Südgrat und seilten bei Nebel und ersten Regentropfen über die Tour wieder ab. Zufrieden vor uns hingrinsend erreichten wir bald wieder die Hütte und genossen den erneut verregneten Abend dort bei gutem Essen und einem Viertel Roten. Unterwegs mit Peter, von dem nicht nur die Idee, sondern auch viele Bilder stammen.
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Blick zum Val Canali/Rif. Treviso
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Endlich Sonne: Sass Maor und Cima di Ball
Charakter: Herausragend schöne Genusskletterei vom ersten bis zum letzten Meter in perfektem Dolomit. Rau, selten flacher als senkrecht und, typisch Dolomitenklassiker, sparsam abgesichert aber aufgrund der sehr bierhenkeligen Felsstruktur selten wirklich schwer. Außerdem leicht zu finden, da die Tour immer in oder (v.a. nach Regenfällen) knapp rechts oder links des markanten Risses (der manchmal auch zum Kamin mutiert) schnurgerade nach oben zieht. Tiefblick sollte man aber schon ertragen können,
denn alles, was vom Pfeilerkopf herunterfällt, landet ohne Felskontakt mindestens 300m tiefer im Kar. Nicht umsonst ein Klassiker aus der extremen Pausekollektion. Bei Benutzung der sehr empfehlenswerten Pradidalihütte reduziert sich die Zustiegszeit am Klettertag auf angenehme 30 Minuten, bei Wetterverschlechterung oder Zeitmangel kann bis zum Pfeilerkopf fast von jedem Stand problemlos abgeseilt werden. Kurz und gut, eine Tour, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
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Die Sass Maor Ostwand erstrahlt im Zwischenhoch
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Einstieg
Talort: La Ritonda, 1186m, Wirtschaft oberhalb von Fiera di Primiero an der Einmündung des Val Pradidali ins Val Canali.
Zustieg: Über den guten, unten forstwegähnlichen, oben teils versicherten Wanderweg Nr. 709 durchs wunderschöne Val Pradidali bis zur gleichnamigen Hütte (1100hm, 2-3 Stunden). Markiert und beschildert. Schon der Zustieg bietet bestes Dolomitenambiente und lässt das Kletterherz nicht nur vom steilen Anstieg immer höher schlagen. Gekrönt wird der Weg vom Blick auf die beeindruckende Ostwand des Sass Maor.
Stützpunkt: Rifugio Pradidali, 2278m; tolle Lage direkt gegenüber der Canali W-Wand und oberhalb des Lago Pradidali. Vgl. http://www.rifugiopradidali.com/deu/Home.html. Nicht nur die Länge der Tour mit ihrem nicht ganz einfachen Abstieg (wenn man über den Gipfel geht) oder das üppige Angebot weiterer schöner Klettertouren (z. B. Cima Wilma SW-Wand „Castiglioni-Detassis“, 5+, vgl. https://www.outdooractive.com/de/route/alpinklettern/dolomiten/cima-wilma-sw-wand-castiglioni-detassis-fuehre/20487044/ oder, wenn’s etwas sonniger sein soll, Campanile Pradidali S-Kante „Spigolo del Vecchio“, 4+), machen einen Aufenthalt dort oben empfehlenswert. Ein sehr sympathisches Hüttenteam samt guter Küche runden das Ganze ab.
Wandhöhe: Etwa 300hm bis zum Pfeilerkopf (Ende der Schwierigkeiten), weitere 200 hm zum Gipfel.
Kletterlänge: 350m
Schwierigkeit: Bis zum Pfeilerkopf recht anhaltend um 5, eine kurze Stelle 6-, ab dem Pfeilerkopf deutlich leichter (max. 3+).
Material: Die Route ist mit Schlaghaken und Schlingen jeden Alters abgesichert. Mit einem Satz Linkcams, ein paar mittleren Keilen und einigen Schlingen sowie 10 Expressen kann man die Absicherung gut verbessern oder hintersichern. Die Stände sind momentan (August 2021) recht gut eingerichtet (z.T. neue Schlaghaken und neue Seilstücke in Sanduhren, gelegentlich aufgebohrt) und ermöglichen ein stressfreies Abseilen. 60m Halb-/Zwillingsseil empfehlenswert. Ansonsten übliche Alpinkletterausrüstung.
Erstbegeher: Hermann Buhl & Hermann Herweg, 09.09.1950, unterer Teil bis zum Band unter der Schlüsselstelle Simon/Wiessner, 1927, die plattige Schlüsselstelle wurde von Buhl & Herweg links umgangen.
Zustieg: Vgl. Wandbild. Über den Wanderweg 709 bis kurz vor den Pradidalisee und links ansteigend über deutliche Steigspuren im Schutt den Vorbau umgehend auf Band. Dieses führt problemlos rechts bis zur markanten Einstiegsrampe etwas vor dem Riss. 30 Minuten.
Topo/Route: Vgl. Wandbild. Ein gutes Topo mit perfektem Wandbild und vielen weiteren, nützlichen Informationen befindet sich auf https://www.stadler-markus.de/alpinklettern/dolomiten/kletterroute/buhlriss.html
Anmerkungen:
1. SL: Nach der leichten Rampe (eher 2 als 3) nicht horizontal nach rechts in den Riss queren, sondern steil und griffig (4) leicht rechts haltend aufwärts klettern, bis man den Riss erreicht. In diesem noch ein Stück aufwärts bis zum Stand.
6. SL: Nach Einstiegsüberhang (5+) immer rechtshaltend unter Dach hinauf zu exponiertem Stand auf kleinem Absatz (25m)
9. und 11. SL: Der Riss ist hier eher ein Kamin, folglich etwas moosig und nach Regen länger nass und rutschig. Nach ein paar Metern kann der Kamin problemlos und sehr genussvoll über steile, griffige Platten auf der linken Seite umgangen werden. Kein fixes Material, aber wohl eher leichter als der Kamin. Wer abseilen will oder muss, macht am besten nach knapp 25m noch unter dem Pfeilerkopf an einem guten Abseilstand Schluss. Ab dort lehnt sich die Wand zurück.
Abstieg: Vom Pfeilerkopf zum Gipfel (max. 3+, nach oben zu v.a. Gehgelände. Markierter, teils ausgesetzter Abstieg über den S-Grat und die W-Rampe. Abklettern (max.3), einige Abseilstellen vorhanden (vgl. Beschreibung von Markus Stadler, s.o.). Wir mussten aus Wettergründen auf den Gipfel verzichten und auf’s Abseilen zurückgreifen. Mit einem 60m Doppelseil sind 6-7 Abseilfahrten nötig. Es schadet nicht, wenn man sich die Qualität der Abseilstände bereits beim Aufstieg kritisch anschaut. 
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Cima Canali vom Lago di Pradidali
Die meisten waren gut beinander, aber nicht allen würde ich ohne Verstärkung trauen. Dank Doppelseil konnten wir ausschließlich auf gute Stände zurückgreifen und mussten nichts zurücklassen. Wir haben vom Stand unter der Schlüsselstelle eine kurze Abseillänge eingebaut, da sich dort das Seil im leichteren Gelände leicht verhängen könnte. Aufgrund der Steilheit der Wand muss die Abseiltechnik solide beherrscht werden, Felskontakt ist nicht immer gegeben. Die Nummern der SL beziehen sich auf das Topo von Markus Stadler.
​Nr. 1: SL 11 & 10, 55m (vom Abseilzwischenstand, s.o.)
Nr. 2: SL 9 & 8, 55m
Nr. 3: SL 7 & 6, 50m
Nr. 4: SL 5, 40m
Nr. 5: SL 4, 25m
Nr. 6: SL 3 & 2, 50m
Nr. 7: SL 1, 25m
Auch für die Abseilerei kann man 1,5-2 Stunden einplanen.
Der weitere Abstieg erfolgt auf dem Zustiegsweg.

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Der Campanile Pradidali mit seiner herrlichen S-Kante
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