Mit viel Glück soll man sogar das Mittelmeer vom Gipfel sehen, was uns leider nicht vergönnt war. Auch hier hat die Aufnahme in Pauses „Klassische Alpengipfel“ nicht zu einem Besucheransturm aus dem deutschsprachigen Raum geführt. Der Berg ist mit mehreren Hütten und Biwakschachteln ringsherum gut erschlossen, lässt sich aber auch, je nach Route, gut vom Tal aus angehen. Von der Höhe zwar eine Hochtour, spät im Sommer aber ein reiner Fels- und Schuttberg. Es gäbe auch jede Menge Kletterziele dort, aber das probieren wir beim nächsten Mal aus.
so dass wir (ohne Voranmeldung oder Reservierung übrigens, geht scheinbar doch noch) tropfnass schließlich doch noch um Asyl in der Hütte baten. Dort wurden wir problemlos vom sehr freundlichen Hüttenteam aufgenommen. So wurde es eine Luxustour, denn auch die Küche da oben ist nicht zu verachten. Zum anderen gibt es vor lauter Blöcken kaum sinnvolle Biwakplätze. Route: Vom Parkplatz kurz talein und immer der Beschilderung „Rif. Remondino“ folgen. Da die Hütte mit Mulis versorgt wird, ist der Weg recht gut und eher flach angelegt. Auch landschaftlich eine sehr schöne Wanderung durch lichten Lärchenwald und Blockgelände. Wenn man sich nicht zu lange mit den vielen Blaubeer- und Himbeersträuchern aufhält, ist der Aufstieg bequem in 1¾ -2 Stunden machbar. Kurz vor Sonnenaufgang stiefelten wir am nächsten Morgen weiter. Erst durch unglaublich grobes Blockgelände (grün, rot und mit Steinmanndln markiert) auf einen Kopf (2631m, N44° 10,085‘/E07°18,047‘), durch ein weiteres Blockfeld und dann erst auf passablem Steig, später fast weglos durch eine zunehmend aufsteilende, immer unangenehmere Schuttrinne zum Passo dei Detriti, 3112m (N44° 10,444‘/E07°18,423‘). Ca. 2 Stunden. Nun auf Steigspuren auf die Südseite. Kurz aufsteigend erreicht man eine weitere Gratscharte (Gedenktafel). Von dort folgt man einem endlos lange Band erst absteigend, dann eben und schlussendlich wieder aufsteigend teils recht ausgesetzt quer durch die ganze Wand bis zum Ostgrat und über diesen zum kleinen Gipfelkreuz. In diesem zweiten Teil der Tour ist der Fels sehr griffig und fest. Zwei ausgesetztere Stellen sind mit Fixseilen versehen, ein etwas glatterer Kamin kurz vor dem Ostgrat ebenfalls. Ca. 1- 1½ Stunden, wenn nicht gesichert wird. Abstieg: Wie Aufstieg. Ca. 3½ Stunden ins Tal. Schwierigkeit: Zur Scharte nicht schwer, aber unangenehm und steinschlaggefährdet. Ab dort schöne Kletterei, die nur gelegentlich den 2. Grad erfordert. Ausgesetzt. Einige BH und NH. Stabiles Wetter nötig.
Material: Wir hatten keine Kletter- oder Hochtourenausrüstung dabei. Wenn die 20cm Graupelschicht auf dem Band hart gewesen wäre, hätten wir allerdings an der Scharte umkehren müssen. Wer sicher gehen will, nimmt ein Halbseil, Pickel, Steigeisen, Klettergurt, ein paar Expressen und Bandschlingen mit. Ein Helm schadet auf keinen Fall. Ob die Rinne zur Scharte noch mit Schnee oder Eis gefüllt ist, sieht man erst von der Hütte. Erstbegeher: unbekannt
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Dezember 2024
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