Seit Jahren steht diese Karwendelecke für den Sommer schon auf dem Programm und jetzt hat’s spontan geklappt. Geplant war eigentlich die Nordwand des Schneefernerkopfs, aber aufgrund der angesagten frühen Quellungen samt heftiger Gewitter wollten wir lieber etwas überschaubareres machen. Zwei Routen und eine separate Gipfeletappe lassen sich ideal dem Wetter anpassen. Aufgrund der nordwest-seitigen Lage ein ideales Ziel für heiße Tage. Nach stärkerem Regen sollte man der Wand einen Tag Zeit zum abtrocknen geben. Letztendlich hat dann alles geklappt, nicht mal richtig nass sind wir geworden.
Talort: Eng (Großer Ahornboden, P 10 am Alpengasthof Eng), 1191m; erreichbar mit dem MTB (gratis) oder auf einer Mautstraße (z.Zt. € 4,50,-) Zustieg: Möglichst nah am Alpengasthof Eng parken und in wenigen Minuten zu den Engalmen. Links zum Wasserkraftwerk und dem Wegweiser Drijaggenalm folgen. Bevor der Weg Richtung Osten abdreht (ca. 1340m) überquert man den Eiskarlbach und steigt anfangs weglos über Wiesen immer auf der Westseite des Bachs an, bis man auf einen unmarkierten Weg trifft. Dieser führt gut angelegt mehr oder weniger entlang der Schiroute vorbei am Kirchl ins Hochglückkkar. Auf etwa 1900m quert man über kuppiertes Wiesengelände zum tiefsten Punkt der Barthspitze NW-Wand. Am Schluss etwas mühsamer Schutt. Der Einstieg befindet am rechten Rand einer markanten Einbuchtung etwas links des tiefsten Punkts der Felsen; Klebehaken (vgl. Wandbild oben; AV-Karte 5/2 & 3 „Karwendel Mitte & Ost“). In gemütlichem Tempo maximal 2 Stunden. Wandhöhe: „Durch die tränenden Augen“ 225m (bis zum Wandbuch), „Westwandtrip“ 150m eigenständig; 450m bis zum Gipfel Kletterlänge: ca. 290m & 200m (Vom Zwischenstand auf dem Band bis zum Zusammentreffen mit der anderen Tour). Schwierigkeit: meist zwischen 5 und 6, „Durch die …) je eine Stelle 6(+) und 7-, im „Westwandtrip“ eine Stelle 6+. Gerade die schwierigeren SL sind human bewertet, aber so gebohrt, dass die schwierigen Stellen zwingend frei geklettert werden müssen. In der SL zum Wandbuch ist der I wohl auf der falschen Seite der V gelandet: mehr als 4 ist das auf keinen Fall. Einige kurze Bänder.
Erstbegeher: Christoph Martin & Ricarda Spiecker, beide Routen im September 2014 Topo/Route: Vgl. Übersichtsfoto mit unseren Bewertungsvorschlägen. Ein Topo mit perfektem Wandbild befindet sich auf file:///C:/Users/PC-STE~1/AppData/Local/Temp/topo_barthspitze.pdf. Auf http://www.kletterzeit.com/download.php gibt es auch zusätzliche Angaben der Erstbegeher. Anmerkungen: „Durch die tränenden Augen“: 3. SL: nur 30m lang 5. SL: Bei geschickter Absicherung kann man sich den Zwischenstand locker sparen (2. BH lang einhängen, 3. BH ebenso oder auslassen, ZS lang einhängen) 6. & 7. SL lassen sich problemlos zusammenhängen, 40m. 8. SL: höchstens 4, sicher nicht 6 „Westwandtrip“: 1. SL: bis zum ZS (einzelner Klebehaken mit Repschnur) gemeinsam mit „Durch die …“. Wir begannen hier nach Abseilen über die andere Route => 50m-SL bis zum 2. Stand (1 SU, 7 BH) 3. SL (Angaben immer vom Wandfuß): mittlere/große für den Sachsenriss nach der Platte vorteilhaft. 4. SL: 60m (nicht 50); nach den Platten auf Band und von diesem links über Riss/Rampe zum Stand. 5. SL: 55m, auch hier schaden Friends im oberen Teil nicht. Oberhalb des gemeinsamen Wandbuchs findet man in einer ausgewaschenen Runse noch 2 geklebte SH für Gipfelaspiranten zum Abseilen. Wir ließen die Seile gleich am Wandbuch liegen. Abstieg: Vom Gipfel auf der Anstiegslinie (die man sich hoffentlich gemerkt hat) zurück zum Wandbuch. Geht aufgrund des Geländes kaum schneller als rauf. 50, 40, 55 und 60m bis kurz vor den ZS des „Westwandtrips“ auf dem ersten Band über dem Kar. Von hier noch mal gut 30m abseilen oder den eigenständigen Teil der zweiten Route wieder hoch. Vom Zusammentreffen der Routen 50, 55, 60 und 50m zum Einstieg. Von dort in 1½ h in knieschonendem Tempo zurück in die Eng.
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Dezember 2024
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