geiselstein.com
  • Blog
  • Touren
  • Erstbegehungen
    • Alpinklettergarten Scharnitzsattel
    • Blasigskopf
    • Gehrenspitze
    • Grünstein
    • Große Schlicke
    • Karleskopf
    • Kraspestal
    • Krinnespitze
    • Leonhardstein
    • Muttekopf
    • Namibia
    • Pirchkogel
    • Rossstein
    • Schafkar
    • Sonnenspitzl
    • Strindenkopf
    • Tratenköpfl
    • Zwerchenwand
  • Topos
  • GPX-Daten
  • Hohe Berge
  • Über uns
  • Kontakt

Aiguille Dibona, Dauphinée, 3130m, S-Wand-Kombination „Voie Madier“ & „Visite Obligatoire”, 6+, 12 SL

13/8/2022

0 Kommentare

 
Bild
Was für ein Berg!
Bild
Die Alpen – ein Falten und Deckengebirge (Bourg d’Oisans)
Immer ein bisschen weiter nach Süden. Nach dem eher gewaltigen Salbitschijen und einer auflockernden Hochtour in der Thaborgruppe war nun mit der Aiguille Dibona der formschönste und vielleicht filigranste Felsberg der Alpen dran. Wer jemals ein Bild von dieser Nadel gesehen hat, wird es nicht vergessen und muss da irgendwann mal rauf. So stellen sich Kinder einen Berg vor. Wenn man dann oben ist, schaut’s dann zwar nicht mehr so wild aus: sogar Platz für eine bequeme Gipfelrast gibt es. Was noch dazu kommt: Formschönheit und überragende Felsqualität passen zusammen. Das ist ja nicht bei jedem Matterhorn der Fall.
Ausgangspunkt: les Etages, 1595m, kleine Siedlung im hinteren Val Vénéon, ein paar Kilometer vor dem bekannteren la Bérarde im Talschluss.
Stützpunkt: Réfuge Soreiller, 2720m oder einer der herrlichen (und stark frequentierten) Biwak-/Zeltplätze hinter der Hütte.
Zustieg: Vom Parkplatz östlich von les Etages talauswärts durch das Dorf, bis am westlichen Ortsrand der bezeichnete und markierte Wanderweg zur Hütte beginnt. 1130hm, 2-3 Stunden. 
Bild
Los geht’s
Bild
Grober Routenverlauf
Bild
Des Etages, 3562m, von der Querung in die Schlucht
Der Weg ist wunderbar angelegt, führt nach einer Weile recht fotogen in einen wilden Graben und erreicht nach einem Wasserfall flacheres Gelände. Bei einer Brücke taucht er dann erstmals auf, der Realität gewordene Traum aller Kletterer. Auch die scheinbar direkt am Einstieg klebende Hütte könnte man erkennen, wenn man nicht nur Augen für diesen unvorstellbar schönen Granitzapfen hätte. Die Geduld wird aber auf eine harte Probe gestellt: noch gut 500hm und viele Spitzkehren müssen zurückgelegt werden, bis man Hand anlegen darf am besten Granit, den man sich wünschen kann. Von der Hütte sind es dann aber nur noch wenige Minuten, bis man am Einstieg steht.
Bild
Abstiegsweg vom Gipfel
Wandhöhe: 380m 
Kletterlänge: ca. 500m
Schwierigkeit: Im unteren Teil (= „Voie Madier“) 1 SL 6-, im oberen Teil (= „Visite Obligatoire“) in je 2 SL 6+/7-, 6 und 6-. Je nach Variante teilweise etwas reduzierbar, insgesamt aber kaum unter 5.
Charakter: Viel schlanker und viel steiler und überhaupt viel beeindruckender, als man sich einen perfekten Kletterberg auch nur ausdenken könnte. Und der Fels ist so was von gut: rau, unglaublich strukturiert, der Wahnsinn halt. 
Bild
Boah!. Die Aiguille geht auf.
Wenn man so auf die Sprachen der Kletterer in und um die Hütte achtet, wird man aber erstaunt feststellen, dass Bayerisch (oder ein mehr oder weniger damit verwandtes Idiom) dort oben kaum zu hören ist. Trotz Aufnahme in die „Modernen Zeiten“ ist dieser Traum von einem Felsberg anscheinend an der Wahrnehmung der meisten Kletterer aus dem ostalpinen Raum vorbei gerauscht. Meije? Ja, die kennt man. Ecrins? Hat man auch schon mal gehört. Ist ja schließlich einer der magischen 4000er. Aber die Aiguille was? Nie gehört. Macht aber auch nichts, wenig ist auch so nicht los. 
Bild
Wer die „Visite Obligatoire“ plant, muss oft mit einem ebensolchen Stau am Einstieg rechnen, was nicht nur an der überragenden Felsqualität, sondern auch an der wirklich guten Absicherung mit Expressankern in humanen Abständen liegt. Antizyklisch einsteigen oder, so wie wir, im unteren Teil auf die rechts daneben hochziehende und nicht minder schöne „Voie Madier“ ausweichen. Leichter zwar, dafür aber weniger gebohrtes Material. Einige eher betagte Schlaghaken und in der Schlüssellänge eigentlich gar nichts – dafür hängt ein Schwung Klemmgeräte am Gurt.
Bild
Abend wird’s an der Aiguille Dibona – Blick zu den Nachbarn
Auch die wirklich originelle Tunnellänge ist nicht zu verachten. Hat man dann auf diese Weise den Pfropf obligatoire überholt, kann man in die Visite einfädeln und deren obere 5 SL genießen. Eine ideale Kombination. Wenn man nach so viel Genuss wieder zurück an der Hütte ist, muss man nur noch den Abstieg überleben. Nein, nicht wegen des Après-Climb Weins vor der Hütte; die Stolpergefahr ist einfach zu groß, weil man sich permanent umdreht um diesen Hammerberg noch einmal anzuschauen. Auch wenn man viel unterwegs ist und noch mehr kennt, gehört dieser Berg unverhandelbar zu den absoluten Highlights im Leben eines Kletterers!
Material: Übliche Kletterausrüstung, 60m Doppelseil, Satz Cams für die „Voie Madier“(0,5-3), 12 Expressen (davon ein paar verlängerbare). IGN-Karte 1:25 000 „Massif des Ecrins“
Route: Gutes Topo im Filidor Kletterführer „Plaisir Süd (Band 2)“
Ergänzungen:
1. SL: Platte von links her, rechts vorbei am Einstieg der „Visite Obligatoire“ zu Riss, durch diesen und rechts zu Stand in Verschneidung an 2 BH (4, 40m, 2 BH). Auch weiter rechts möglich. Am besten seilfrei.
2. SL: Durch Kamin und den folgenden Tunnel zu Verschneidung und diese zu Stand an 2 BH (5, 45m, 4 BH, 1 NH)
3. SL: Über Platten hinauf, beim 2. BH 8 Meter Linksquerung bis zu 2 NH, von dort wieder gerade und rechts zu Stand an 2 BH (5+, 40m, 4 BH, 3 NH)
4. SL: Im Linksbogen zu Stand an 2 BH unter Verschneidung. (5, 25m, 1 BH)
5. SL: Die oberhalb ansetzende Verschneidung steil, teilweise überhängend bis zum Ende. Rechts raus zu Stand an NH und schlechtem BH am Beginn einer nach rechts ziehenden Rampe. (6-, 40m, 2 BH, 2 fixe Friends)
6. SL: Die Rampe nach rechts bis zu Riss, über diesen zu Band und nach links zu Stand an 2 BH unter überhängendem Bereich (direkt über dem Stand ein 7+-Überhang, rechts zieht der Madier-Riss nach oben, 7). Hier beginnt die Verbindungslänge zur Visite. (4+, 35m, 2 BH)
7. SL: Auf Band links ums Eck in Couloir und dieses hinauf zu Stand an 2 NH. (4, 45m, 1 BH)
8. SL: Couloir noch etwas weiter, bei NH teilweise fallende Rechtsquerung zu exponiertem und von weitem sichtbaren Stand an 2 BH an der Kante. (4+, 40m, 1 NH)
9. SL: Leicht an der Kante zu Steilstufe und entweder rechts den zahlreichen BH der „Visite Obligatoire“ folgen (6+) oder etwas leichter links (5 NH) über herrliche Risse in beeindruckend strukturiertem Fels zu Überhang und Stand auf Kantenabsatz an 2 BH oberhalb. (6- oder 6+, 32m)
Bild
Wunderbare Biwakplätze mit fließend Wasser
10. SL: Über raue Platten den BH folgend zu Stand an 2 BH an der Kante. (6+, 50m, zahlreiche BH)
11.SL: Über exponierten Riss links der Kante zurück zu dieser und weiter den BH folgend an der Kante zu Stand an 2 BH. (6, 50m, zahlreiche BH)
12. SL: Leicht über den Grat zum Gipfel. Stand an Köpflschlinge. (3, 20m)
Die Letzten SL lassen sich wohl deutlich leichter auf einer Rampe in der Südwand unterhalb des Grates umgehen.
Erstbegeher: M. Fourastier, A. Madier, 1937 („Voie Madier“) bzw. P. Junique, L. Belluard & W. Legrand, 1988 („Visite Obligatoire“).
Abstieg: Vom Gipfel ein paar Meter am Nordgrat zum gut sichtbaren Abseilstand abklettern (2, luftig). 2x etwa 25m entlang des relativ flachen N-Grats in eine Scharte abseilen oder auch abklettern. Neigt zu Stau. Achtung beim Abziehen, Seil verhängt sich leicht. Über ein Band in der Westseite bis ins Kar abklettern (ca. 50m, meist 2, eine Stelle 3). Auf Steigspuren entlang vieler Steinmanndln im weiten Rechtsbogen (= W) um die Aiguille rum und, wenn man nicht an einer weiteren Route hängen bleibt, bald zur Party auf der Hüttenterrasse.
Bild
In der Schlucht
Unsere Zeiten: (Zustieg, Einstieg und Tour waren uns unbekannt)
les Etages – Réfuge Soreiller: 3 Stunden in gemütlichem 50+ Tempo
Hütte – Einstieg: Zu kurz, liegt unterhalb der Messgenauigkeit.
Einstieg – Gipfel: 4 Stunden
Gipfel – Hütte: 1 Stunde
Hütte – Tal: 2 Stunden in knieschonendem 50++ Tempo
Bild
Bald geschafft; Ecrins, Val Vénéon und les Etages
0 Kommentare



Antwort hinterlassen

    Kategorien

    All
    Bergsteigen Weltweit
    Eisklettern
    Erstbegehungen
    Hochtouren
    Klettertouren
    Mountainbike
    Schitouren
    Winterbergsteigen

    Archiv

    December 2022
    November 2022
    October 2022
    September 2022
    August 2022
    July 2022
    June 2022
    May 2022
    April 2022
    March 2022
    February 2022
    January 2022
    December 2021
    November 2021
    October 2021
    September 2021
    August 2021
    July 2021
    June 2021
    May 2021
    April 2021
    March 2021
    February 2021
    January 2021
    December 2020
    November 2020
    October 2020
    September 2020
    August 2020
    July 2020
    June 2020
    May 2020
    April 2020
    March 2020
    February 2020
    January 2020
    December 2019
    November 2019
    October 2019
    September 2019
    August 2019
    July 2019
    June 2019
    May 2019
    April 2019
    March 2019
    February 2019
    January 2019
    November 2018
    October 2018
    September 2018
    August 2018
    July 2018
    June 2018
    May 2018
    April 2018
    March 2018
    February 2018
    January 2018
    December 2017
    November 2017
    October 2017
    September 2017
    August 2017
    July 2017
    June 2017
    May 2017
    April 2017
    March 2017
    February 2017
    January 2017
    December 2016
    November 2016
    October 2016
    September 2016
    August 2016
    July 2016
    June 2016
    May 2016
    April 2016
    March 2016
    February 2016
    December 2015
    November 2015
    October 2015
    September 2015
    August 2015
    December 2014
    November 2014
    October 2014
    August 2014
    June 2014
    September 2013
    August 2012
    August 2007

Powered by Create your own unique website with customizable templates.
  • Blog
  • Touren
  • Erstbegehungen
    • Alpinklettergarten Scharnitzsattel
    • Blasigskopf
    • Gehrenspitze
    • Grünstein
    • Große Schlicke
    • Karleskopf
    • Kraspestal
    • Krinnespitze
    • Leonhardstein
    • Muttekopf
    • Namibia
    • Pirchkogel
    • Rossstein
    • Schafkar
    • Sonnenspitzl
    • Strindenkopf
    • Tratenköpfl
    • Zwerchenwand
  • Topos
  • GPX-Daten
  • Hohe Berge
  • Über uns
  • Kontakt