Wandhöhe: 380m Kletterlänge: ca. 500m Schwierigkeit: Im unteren Teil (= „Voie Madier“) 1 SL 6-, im oberen Teil (= „Visite Obligatoire“) in je 2 SL 6+/7-, 6 und 6-. Je nach Variante teilweise etwas reduzierbar, insgesamt aber kaum unter 5. Charakter: Viel schlanker und viel steiler und überhaupt viel beeindruckender, als man sich einen perfekten Kletterberg auch nur ausdenken könnte. Und der Fels ist so was von gut: rau, unglaublich strukturiert, der Wahnsinn halt.
Wer die „Visite Obligatoire“ plant, muss oft mit einem ebensolchen Stau am Einstieg rechnen, was nicht nur an der überragenden Felsqualität, sondern auch an der wirklich guten Absicherung mit Expressankern in humanen Abständen liegt. Antizyklisch einsteigen oder, so wie wir, im unteren Teil auf die rechts daneben hochziehende und nicht minder schöne „Voie Madier“ ausweichen. Leichter zwar, dafür aber weniger gebohrtes Material. Einige eher betagte Schlaghaken und in der Schlüssellänge eigentlich gar nichts – dafür hängt ein Schwung Klemmgeräte am Gurt. Auch die wirklich originelle Tunnellänge ist nicht zu verachten. Hat man dann auf diese Weise den Pfropf obligatoire überholt, kann man in die Visite einfädeln und deren obere 5 SL genießen. Eine ideale Kombination. Wenn man nach so viel Genuss wieder zurück an der Hütte ist, muss man nur noch den Abstieg überleben. Nein, nicht wegen des Après-Climb Weins vor der Hütte; die Stolpergefahr ist einfach zu groß, weil man sich permanent umdreht um diesen Hammerberg noch einmal anzuschauen. Auch wenn man viel unterwegs ist und noch mehr kennt, gehört dieser Berg unverhandelbar zu den absoluten Highlights im Leben eines Kletterers! Material: Übliche Kletterausrüstung, 60m Doppelseil, Satz Cams für die „Voie Madier“(0,5-3), 12 Expressen (davon ein paar verlängerbare). IGN-Karte 1:25 000 „Massif des Ecrins“ Route: Gutes Topo im Filidor Kletterführer „Plaisir Süd (Band 2)“ Ergänzungen: 1. SL: Platte von links her, rechts vorbei am Einstieg der „Visite Obligatoire“ zu Riss, durch diesen und rechts zu Stand in Verschneidung an 2 BH (4, 40m, 2 BH). Auch weiter rechts möglich. Am besten seilfrei. 2. SL: Durch Kamin und den folgenden Tunnel zu Verschneidung und diese zu Stand an 2 BH (5, 45m, 4 BH, 1 NH) 3. SL: Über Platten hinauf, beim 2. BH 8 Meter Linksquerung bis zu 2 NH, von dort wieder gerade und rechts zu Stand an 2 BH (5+, 40m, 4 BH, 3 NH) 4. SL: Im Linksbogen zu Stand an 2 BH unter Verschneidung. (5, 25m, 1 BH) 5. SL: Die oberhalb ansetzende Verschneidung steil, teilweise überhängend bis zum Ende. Rechts raus zu Stand an NH und schlechtem BH am Beginn einer nach rechts ziehenden Rampe. (6-, 40m, 2 BH, 2 fixe Friends) 6. SL: Die Rampe nach rechts bis zu Riss, über diesen zu Band und nach links zu Stand an 2 BH unter überhängendem Bereich (direkt über dem Stand ein 7+-Überhang, rechts zieht der Madier-Riss nach oben, 7). Hier beginnt die Verbindungslänge zur Visite. (4+, 35m, 2 BH) 7. SL: Auf Band links ums Eck in Couloir und dieses hinauf zu Stand an 2 NH. (4, 45m, 1 BH) 8. SL: Couloir noch etwas weiter, bei NH teilweise fallende Rechtsquerung zu exponiertem und von weitem sichtbaren Stand an 2 BH an der Kante. (4+, 40m, 1 NH) 9. SL: Leicht an der Kante zu Steilstufe und entweder rechts den zahlreichen BH der „Visite Obligatoire“ folgen (6+) oder etwas leichter links (5 NH) über herrliche Risse in beeindruckend strukturiertem Fels zu Überhang und Stand auf Kantenabsatz an 2 BH oberhalb. (6- oder 6+, 32m)
Unsere Zeiten: (Zustieg, Einstieg und Tour waren uns unbekannt)
les Etages – Réfuge Soreiller: 3 Stunden in gemütlichem 50+ Tempo Hütte – Einstieg: Zu kurz, liegt unterhalb der Messgenauigkeit. Einstieg – Gipfel: 4 Stunden Gipfel – Hütte: 1 Stunde Hütte – Tal: 2 Stunden in knieschonendem 50++ Tempo
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September 2024
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