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Westlicher Geierkopf, Ammergauer, 2145m, N-Wand „Bayerisch Schottische Wintergames“, 400hm/M5

4/3/2017

2 Comments

 
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Blick auf Route und Abstiegsrinne aus dem unteren Kar
Start mit Martin um 7:30 am ehemaligen österreichischen Grenzhäusl (1102m). Das Thermometer zeigte bereits 5°C (Plus!) und der Föhnwind pfiff uns um die Ohren. Dennoch konnten wir von unten weg mit Fellen loslaufen, und kaum aus dem Talboden, hatte sich der Wind bis zum Gipfel verabschiedet. Im kurzen Waldstück war die Schneelage zwar nicht mehr üppig, reichte aber rauf wie runter noch gut aus. Man musste halt ein bissl schauen. Ab der Schotterreißen lag dann sowieso ausreichend von der weißen Pracht.
Da ich schon ewig nicht mehr im Geierkar war, glaubte ich den kurz vor uns laufenden Spurknechten, die offensichtlich auch keine Ahnung hatten und einen Wasserfall zu früh abgebogen waren. Nach einem wenig erquicklichen Latschenhang standen wir aber auch irgendwann im oberen Kar, und mir wurde klar, wie wir die Steilstufe früher überlistet hatten. An sich egal, nur mit unseren heute etwas schwereren Rucksäcken war’s kein Vergnügen, sich wie Tarzan an Latschenästen hochzuziehen.
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Am falschen Wasserfall
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Im Vorbau
Nach einigen weiteren Höhenmetern im oberen Kar, wo sich der Bruchharsch zusehends in Pulver wandelte, errichteten wir auf etwa 1750m unser Schidepot, machten uns kletterfertig (ich leistete mir sogar den Luxus eines Schuhwechsels) und verpackten alle in der Wand überflüssigen Dinge in einem Rucksack, der andere durfte mit zum Gipfel. Um 9:15 Uhr starteten wir zunächst seilfrei in den gut verschneiten Vorbau. Hier war meist stapfen in 30-40° steilem Gelände angesagt, unterbrochen von ein paar leichten Felsriegeln. Alte Spuren sahen wir keine mehr, so dass das Stapfen gelegentlich in Wühlen ausartete. In einer eisgefüllten Rinne seilten wir kurz unterhalb eines Bohrhakens an und stiegen – dank Martins guten Nerven – etwas begradigt und ohne Zwischenhaken etwa 1½ Seillängen hinauf zum Stand am Beginn der markanten Rampe, die den weiteren Durchstieg vermittelte (M3, kurz Stelle vielleicht M4). Da das Topo im Auto lag, konnten wir die etwas weiter rechts mit viel Liebe geschlagenen Haken natürlich nicht finden.
Eisrinne, 1. SL
Start in die plattige Rampe; Schlüsselstelle
3. SL, Blick Richtung Weitalpspitze
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Letzter Felskontakt in der 4. SL
Die nun folgende Schlüsselseillänge der Tour war für Martin kein Problem. 9 Zwischenhaken auf 45m sind ja auch üppig. Ich konnte das Ganze im Nachstieg so richtig genießen, zumal die ersten paar Meter doch recht glatt und plattig sind. Aber wozu hat man denn Kinder? Dank der nun freigeputzten Leisten und Löcher war das gut machbar, und nach dem zweiten Zwischenhaken ist ohnehin wieder genussreiches Höherhakeln angesagt. In der nächsten Länge machten wir das genauso, da meine Mixed-Erfahrung doch noch recht rudimentär ist (was sich im Nachhinein aber als unbegründet erwiesen hatte, denn auch diese Länge ist sehr gut abgesichert). In der vierten Seillänge raffte ich mich dann noch einmal zum Vorstieg auf. Kaum waren die beiden knapp hintereinander gesetzten Bohrhaken eingehängt, war die Tour im Prinzip auch schon vorbei, denn alle weiteren Mixed-Ambitionen ertranken unter einer tiefen Schneeschicht.
Da wir nicht genau wussten, was auf uns zukommt, blieben wir zwar angeseilt, fassten aber die fünfte und sechste Seillänge zusammen. Nach einer Wühlablösung auf der höchstens 30-40° steilen Schneerampe machten wir das mit den letzten beiden Seillängen genauso. Eine letzte, kurze Stufe erwies sich als unkompliziert, nur die letzten Meter über die Gratwächte waren noch mal anspruchsvoll. Hier war mehr schwimmen als steigen angesagt. Die Seilschaft hinter uns wird sich wohl gefreut haben, über die vorgefundene Rolltreppe.
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7. SL
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Die letzten Meter zum Grat
Und dann war’s auch schon vorbei. Immer wieder schön, aus einer Nordwand in die strahlende Sonne auszusteigen. Leider fauchte uns das laue Föhnlüfterl dort oben ordentlich an, gehört hatten wir es ja schon länger auf der völlig windstillen Rampe. Aber was soll‘s, zum Gipfel waren es nur mehr ein paar Schritte und die Aussicht war heute trotz Wind eine Schau. Allein der Tiefblick auf den immer noch zugefrorenen Plansee war den Aufstieg wert. Nach knapp vier Stunden konnte ich mich bei Martin für die souveräne Führung bedanken. Wieder ein Wunsch erfüllt.
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Ausstieg
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Plansee und Lechtaler Alpen
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Am Beginn der N-Rinne
Der Abstieg über den SW-Grat war einfach, und auch die tolle Rinne durch das heuer (noch) gut geöffnete Felsentor war weich. Kaum hatten wir uns von der Sonne verabschiedet, war der Wind schon wieder Vergangenheit. Es wäre zu schön gewesen, hätte uns jemand Schi und Schuhe raufgetragen. Aber auch so war unser Depot bald erreicht. Nach einer kurzen Pack- und Brotzeitpause wedelten wir ins Tal; naja, um ehrlich zu sein wurde das Gewedel von 100hm Bruchharsch und 50hm Latschenkrieg unterbrochen, aber ab dem Wasserfall war der Schnee firnig und bot genussreiches Schwingen bis zur Ammerwaldalm.
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Felstor kurz unter der Scharte
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Rückblick
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Ideal!
Zusammenfassend lässt sich sagen: feine Tour und ein herzliches vergelt’s Gott an den kreativen Erschließer, aber eigentlich nur 4 SL lang, der Rest der Rampe ist – zur Zeit - üppig verschneit, so dass man das Seil dann eigentlich im Rucksack verstauen kann. Die M-Bewertung fanden wir in Ordnung, die Gradangaben in den Schneelängen sind (vor allem im Vergleich zur nachweislich 40-45° steilen Abstiegsrinne) mindestens um 10-15° übertrieben. Steiler als der Abstieg ist die Schneerampe kaum.
2 Comments
Marina
7/3/2017 15:53:57

Hallo!
Gratulation zur Tour! Eine Frage, konntet ihr auch sehen wie die Wasserfälle in Scotch on the Rocks ausgeschaut haben?

Schöne Grüße
Marina

Reply
Stefan Feistl link
7/3/2017 20:56:15

Servus Marina,
wir wären die Scotch gerne gegangen, aber es fehlt oben ziemlich alles an Eis. Schaut mixed gar nicht so leicht aus. Unten ist das Eis in vielen Rinnen teilweis dick und schaut noch gut aus.
Viele Grüße,

Stefan

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