Beim Zustieg zur Meilerhütte fällt der markante gelbe Wandteil in der Nordwand der Signalkuppe unmittelbar ins Auge, sofern man nicht vor lauter Vorfreude, endlich an der Meilerhütte angekommen zu sein, nur mehr auf das Ende des teils doch recht langen Zustiegs fixiert ist. Uns blieb nach mittlerweile vielen im Gebiet verbrachten Klettertagen und dem Klettern nahezu aller klassischen Führen dort oben, die erwähnte Wand nicht verborgen und so starteten Andi und ich mit Cams, Schlag- und Bohrhaken und großer Motivation in Richtung des auffallenden Risses, welcher die gelbe Wand durchzieht. Links von diesem scheint es von unten aus betrachtet eine realistische und von den Schwierigkeiten her homogene Durchstiegsmöglichkeit zu geben. Mit diesem Wissen und der ein oder anderen alternativen Option starteten wir in die erste Länge, welche sich bereits als herrliche Risskletterei herausstellte. Diese Art der Kletterei wird in der zweiten Länge nur anfänglich kurz unterbrochen. Es folgt eine zunächst wild aussehende Piazschuppe, bei der es sich bewährte, einen 5er Cam am Klettergurt hängen zu haben. Ist die Stelle überwunden, so kann entweder entlang der Schuppe bis zum Kamin gehangelt werden oder man setzt sich rittlings auf die Schuppe und bewegt sich gemütlich ebenfalls auf den Kamin zu. Um den Stand zu erreichen zwängt man sich noch an einem im Kamin befindlichen Zapfen vorbei, wobei man sich hierbei mit dem ganzen Equipment am Gurt ganz schön verklemmen kann. Die letzte Länge bietet zunächst klassische Kaminkletterei, bis dieser zum Stemmen zu breit wird und zu den Leisten an der linken Wandseite gewechselt werden muss. Charakter: Kurzweilige Tour mit sehr unterschiedlichen klassischen Klettereien. Die ersten beiden Seillängen weißen klassisch abzusichernde Risse auf. In der dritten Seillänge ist eine Piaz-/ Hangelschuppe zu überwinden. In der letzten Seillänge wartet ein Kamin, mit abschließender Wandkletterstelle auf Wiederholer. In der Schlüsselstelle der letzten Länge bietet der einzige Bohrhaken als Zwischenhaken Zuflucht, in der sonst glatten Wandstelle. Alles Weitere muss klassisch mit Cams und Keile, sowie Schlaghaken abgesichert werden. An den Ständen befinden sich jeweils zwei 10 mm Bohrhaken. Die drei Stände, die zum Abseilen benötigt werden, sind dementsprechend eingerichtet. Stützpunkt: Meilerhütte Zustieg: Von der Meilerhütte kommend in Richtung des Schnellabstiegs ins Oberreintal, dann nach links zum Felssporn am Einstieg, welcher mit einer alten Schlinge markiert ist. Ca. 10 min von der Meilerhütte. Wandhöhe: ca. 120 m Kletterlänge: 4 SL Material: 60 m Halbseile, 10-12 Exen, 1 Satz Keile, 1 Satz Cams 0,3-3, 5er Cam für Beginn der 3. SL, ggf. Schlaghakensortiment, Bandschlingen und übliche Ausrüstung Schwierigkeit: Bei den im Topo angegebenen Schwierigkeiten handelt es sich um einen ersten Vorschlag, so ist keine der Längen leichter als der obere fünfte Grad. Über diesem Grad sollten Wiederholer solide stehen, da sich nur in der nicht klassisch absicherbaren Schlüsselstelle im unteren siebten Grad ein Bohrhaken gesetzt wurde. Routenverlauf: 1. SL: Den nach rechts oben verlaufenden Rissen folgen, bis man sich dann im größeren und von unten sichtbaren Riss gerade nach oben befindet. Zwei Schlaghaken befinden sich in der Mitte der Länge. (40 m, 6, 2 SH) 2. SL: Vom Stand zunächst über leichteres Gelände nach links, bevor wieder Risse nach oben ziehen. Dort, wo sich die Risse aufteilen, den linken bis zum Stand folgen. (40 m, 5+, 1 SH) 3. SL: Leicht absteigen, um an die gelbe Schuppe zu gelangen. An dieser zunächst empor und dann an ihr entlang hangeln und auf den Block/Zapfen im Kamin klettern. (25 m, 6) 4. SL: Leicht nach hinten in den Kamin hinein und nach oben, bis dieser zu breit zum stemmen wird. Nun auf die linke Wandseite wechseln und über Leisten zum wieder enger werdenden Kamin gelangen. Über leichteres Gelände auf den Pfeiler und nach links zum Stand. (25 m, 7-, 1 BH) Abstieg: Abseilen über die Route. Die Stände 1, 3 und 4 sind zum abseilen eingerichtet. Erstbegeher: Andi Hammerstingl & Steffi Feistl Dein Browser unterstützt die Anzeige dieses Dokuments nicht. Klicke hier, um das Dokument herunterzuladen.
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