Schermerspitz, 3117m & Wurmkogel, 3082m, Ötztaler Alpen

Südliche Ötztaler vom Schermerspitz

Charakter: Nach Einstellung des Pistenbetriebs ideale Frühjahrs- oder Frühsommerschitour auf zwei sehr aussichtsreiche Berge. Bei gutem Wetter reicht die Sicht auf Zillertaler, Stubaier und Ötztaler Alpen sowie die Dolomiten. Der Schermerspitz ist deutlich anspruchsvoller, v.a. im steilen Gipfelbereich, der Wurmkogel ist viel besucht und erhebt sich nur wenig über die Bergstation. Trotz der Pistennähe darf die Lawinenlage bei beiden Zielen nicht vernachlässigt werden (Selbstschutz natürlich, aber auch Gefährdung anderer), …

Start im schneearmen Hochgurgl

​… andererseits kann bei Hartschnee oder Eis auch der Einsatz von Leichtsteigeisen und Pickel nötig sein. Wir hatten Idealverhältnisse mit einer sehr gleichmäßigen Unterlage und ein paar Brösel Neuschnee am Schermer und noch gepflegten, aber kaum mehr befahrenen Pisten, da wegen ein paar übenden Stangerlfahrern gewalzt wurde. Dafür rumpelten die Schneekatzen während des Aufstiegs die ganze Zeit rauf und runter. Die Abfahrt aber glich dann mehr einem Schweben – wunderbar. 

​Erstaunlich, wie wenig der vor ein paar Wochen ergiebig gefallene Neuschnee im Süden über den Hauptkamm geschwappt ist. Um Gurgl herum schaut‘s so mager aus, wie überall auf der Alpennordseite, aber der Gipfelbereich ist unglaublich gut eingepackt. War mal wieder ein schöner Anblick. Ein perfekter Maiauftakt!
Ausgangspunkt: Hochgurgl, 2154m

​Route: Von Hochgurgel über die steilen Westhänge oder Pisten hinauf zur Talstation der Schermerbahn, 2414m. Nun auf den flacheren Pisten ein Stück weit Richtung Wurmkogel, bis eine andere Piste links ins Schermerkar abzweigt. Entweder auf dieser (teils steil) zur Bergstation, ca. 2910m und rechts ansteigend zum NW-Rücken queren oder direkt und noch steiler unter der Nordflanke des Plattenkogels in eine Senke, ca. 2800m. Nun über eine kurze, ca. 40° steile Rinne oder etwas rechts davon in flacheres Gelände und ebenfalls hinüber zum NW-Grat, den man etwa auf 3000m erreicht. 

​Nun mal etwas rechts, mal etwas links ausweichend über den teils steilen Rücken zum Gipfelsteinmann (Wächten!). Ausrutschen sollte man hier nicht, vor allem die steile, von Wandln durchsetzte SW-Flanke würde einen Sturz nicht verzeihen. Abfahrt bei guten Bedingungen ab dem höchsten Punkt. Entweder entlang der Aufstiegslinie oder etwas direkter über den teils 40° steilen NW-Hang (vorher anschauen, geht nicht überall). Um den NW-Sporn des Plattenkogels (ca. 2650m) herum zur Wurmkogelpiste oder, wenn der Schnee schön ist, hinunter bis zum Speichersee, ca. 2500m. 

​So oder so über die Piste so direkt wie möglich zur Bergstation, ca. 3030m und über den W-Grat (Wächten!) zum nahen Gipfelkreuz. Bei guten Bedingungen auf Fellen bis zum höchsten Punkt. Auch hier können bei hartem oder eisigem Schnee Harscheisen oder gar Leichsteigeisen nötig sein. Abfahrt entlang der Aufstiegsroute zurück zur Piste oder, bei günstiger Lawinenlage, direkt über den kurzen, etwa 35° steilen N-Hang ins Schigebiet und beliebig zurück nach Hochgurgel. 

​In dieser Version knapp 1600hm. Von der Mittelstation könnte man noch gut den Kirchenkogel anhängen oder, wenn noch genug Schnee liegt, die Abfahrt um 400hm nach Pill hinunter verlängern.
Material: Zusätzlich zur üblichen Schitourenausrüstung können Leichsteigeisen und –pickel bei Hartschnee gute Dienste leisten und, wer’s mag, einen Helm.