Also hier den festen Maschinenschnee genossen, los war dank des mäßigen Wetters eh nix und die Schitragerei (ab der Taschachalm) hielt sich sehr in Grenzen. Den Nachmittag verbrachten wir im nahe gelegenen Klettergarten „Gletscherstube". Am nächsten Tag dann pollenbedingt gemütliche Auffahrt mit der ersten U-Bahn um 8:30 Uhr zum Gletschersee, 2841m und Abfahrt über die gleichnamige Piste Richtung Mittelbergjochlift. Da wir aus Versehen eine Tourengeherkarte für die Wildspitze gelöst hatten, statt nur die Fahrt mit der U-Bahn, nahmen wir diese Auffahrt noch mit und starteten etwa auf 3270m. Über die noch frisch präparierten Pisten gings so weit hinunter, bis man auf etwa 2850m rechts unter den NW-Hängen des Rechten Fernerkogels Richtung Mittelbergferner fahren und queren kann. Diesen erreicht man so bereits nach dem ersten Flachstück. Auf etwa 2750m südlich unter P. 2810 wurde angefellt, um dann über die sanft ansteigenden Gletscherhänge östlich und südlich um den Gipfel herum zu laufen. Spalten waren keine sichtbar, dennoch hatten wir die Gletscherausrüstung vorsichtshalber dabei. Man weiß ja nie … Insgesamt waren trotz der vergangenen Ostertage nur wenige Spuren zu sehen und auch heute war nichts los. Aufgrund des Winds der letzten Tage hatte der schon etwas ältere Neuschnee einen mehr oder weniger lästigen Deckel erhalten, der sich aber gut über die perfekten Firnhänge auf der Sonnenseite umfahren ließ. Nach einem erneuten Flachstück brachte uns eine Schneezunge hinauf zum SW-Grat, den wir etwas oberhalb des Sattels 3209m erreichten. Dort blieben die Schi zurück und dank einer guten Spur, oft aperen Felsen bzw. griffigen Schnees waren weder Steigeisen oder Pickel nötig. Dabeihaben sollte man das Zeug aber schon. Schneller als gedacht lag der Grat hinter uns und nach wenigen Metern auch der breite Verbindungsgrat vom Vor- zum schmucklosen Hauptgipfel. Nach ausgiebiger Rast bei glasklarer Sicht gings den Grat wieder zurück; im Abstieg vorsichtshalber den Leichtpickel in der Hand. Nach einer kurzen Passage im Plattenpulver wurde der Schnee langsam richtig gut und firnig schnell genug, um den flachen Ferner hinunter wedeln zu können. Platz für eigene Spuren war noch mehr als genug Die anschließende Abfahrt nach Mittelberg war im oberen Teil ebenfalls perfekt, allerdings seit 10 Tagen nicht mehr gewalzt. Sonnseitig wies die Abfahrt noch vor dem Lawinenhang bereits zwei kurze, apere Passagen auf, ab ca. 2000m wurde es dann mehr und mehr ein Fleckerlhupfen. So schlecht und recht ging‘s mit Schi bis etwa 1850m hinunter. Da wir die alten Prügel dabei hatten, musste zwischendurch auch nicht abgeschnallt werden. Ein Genuss der anderen Art war dann die kurze Wiesenwanderung hinunter nach Mitteberg durch ein wahres Meer von Krokussen. Insgesamt eine sehr schöne Schihochtour auf einen aussichtsreichen Berg weit weg vom Wildspitztrubel. Auch wenn sich kaum noch Spalten zeigen ist und bleibt es eine Tour über lange Gletscherstrecken, so dass man das übliche Gletscherequipment dabeihaben und auch benutzen können sollte. Leichtsteigeisen und –pickel sollten auch im Rucksack Platz finden. Der kurze Gipfelgrat ist zwar nicht schwierig (stellenweise Blockkletterei im 1. Grad), aber ausrutschen sollte man auch nicht. Bei schlechter Sicht im oberen Teil schwierig zu finden, dafür dort (bis auf den letzten Hang zum Grat) relativ flach und lawinensicher. Bei der Abfahrt über den „Notweg“ sollte man dagegen die tageszeitliche Erwärmung und die Lawinenlage gut im Blick haben, denn da kann einiges ins Rutsch kommen. Bei ausreichend Kondition, Lust und passenden Bedingungen ideal mit dem Linken Fernerkogel kombinierbar. In unserer Runde 2300hm Abfahrt bei 600hm Aufstieg.
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Mai 2025
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