Madlochspitze, 2546m, Lechquellengebirge

Lechtaler Alpen

Noch mal Arlberg. Bei einer Besteigung des Trittkopfs vor ein paar Tagen konnten wir feststellen, dass der Arlberg zwar auch nicht im Schnee ertrinkt, aber immerhin reicht‘s noch für ein paar Touren. So lang wie sonst wird die Saision heuer sowieso nicht werden. Dank Schigebiet ist der Schnee deutlich weniger faul, selbst wenn die Pistenraupen teilweise schon einen ordentlichen Kartoffelacker auf den Pisten im Frühlingsschlaf veranstaltet haben. Los ging’s erneut in Zürs. 

Start in Zürs, wenig Schnee

​Nach einer eher bewölkten Nacht war der Schnee selbst auf gut 1710m schon in der Früh weich, weiter oben hatte sich ein nicht tragender Deckel gebildet. Über einen teilweise aperen Forstweg querten wir die Südhänge unter der Hasenfluh hinüber ins Zürser Tälli. Dort folgten wir den leicht eingeschneiten Pisten hinauf zum Muggengrätli, ca. 2450m. Bei zunehmend sonnigerem Wetter kam nun die erste Abfahrt hinunter zum Zürser See, 2141m, der noch von einer Schneeschicht bedeckt ist. 

​Die Schneequalität war noch nicht so überzeugend: Bruchharsch, zumindest oben. Nach der Umrundung des Sees steuerten wir über eine Abkürzung die Piste der Madlochbahn an. Der weitere Aufstieg zum Madlochjoch war sehr kurzweilig, überall liefen Murmeltiere über den Schnee. Vielleicht freuten sie sich genauso über das schöne Wetter wie wir? Knapp unterhalb des Joch (2438m) bogen wir rechts ab und spurten über eine steile Rinne hinauf zum W-Rücken der Madlochspitze, den wir bei etwa 2480m erreichten. 

​Auf Restschnee (besser ohne Schi) war der aussichtsreiche Gipfel über der bekannten Madlochabfahrt nach Zug bald erreicht. Auch die etwas höhere Obere Wildgrubenspitze gegenüber war relativ gut eingeschneit, allerdings hielt uns die Schneequalität auf der Schattenseite von einem Besuch ab. Bei der Abfahrt versuchten wir noch ein paar Murmeltiere zu beobachten, was aber gar nicht so leicht war. Dann doch lieber Küchenschellen und Krokusse anschauen. 

​Als sich der Himmel immer mehr mit schnell quellenden Wolken bedeckte, machten wir uns an die im Honigschnee meist (zu) flache Abfahrt zurück zum Zürser See, legten noch einen kurzen Gegenanstieg hinauf zum Seebühel, 2211m, ein, bevor‘s auf zunehmend schnellerem Schnee zurück nach Zürs ging. Dort wurde noch mal angefellt, um über die Bergstation des Übungshanglifts, 1826m, mit einer letzten, kurzen Abfahrt wieder den Ausgangspunkt zu erreichen. 

Alles zusammen eine schöne Frühjahrsrunde, wenn das Schigebiet geschlossen hat. Ca. 1250hm, Lawinenlage beachten, wenn auch momentan nicht viel Schnee liegt, reicht die oft bis zum Boden durchweichte Konsistenz durchaus für ordentliche Grundlawinen. Die Hänge oberhalb der Pisten sind oft steil und groß genug für ein anständiges Einzugsgebiet. Pisten teils stark umgepflügt, unten wurde der Schnee mit viel Liebe und Diesel von den Pisten gekratzt.

Letzter Aufstieg; Übungshanglift