Einiges an Wasser war auch noch unterwegs, so dass bei entsprechenden Temperaturen mit weiterem Eisaufbau gerechnet werden kann. Ein wunderbarer Eispaziergang vor der Arbeit. Weils dermaßen gut war, am Freitag gleich nochmal hin, diesmal aber zu zweit und nach der Arbeit zum Sonnenuntergang. Auch heute erstaunlicherweise nichts los, und das obwohl der Nachmittag schon lang begonnen hatte und eine teilweise Begehung vom Donnerstag gepostet worden war (steilste Stufe im Gras umgangen, obwohl gut kletter- und absicherbar). Diese und die Spuren vom Mittwoch wiesen den Weg zu den Rinnen und Gullies hoch über dem Loch Koch. Bereits nach 10 Minuten standen wir am Einstieg zur rechten Rinne. Diese sah nach wie vor nicht besonders gut aus, also noch ein paar Meter weiter zu markantem Block der den Einstieg markiert und erneut durchs meist bessere „rechte Gully“. So gut wie kein Schnee machte das Bachbett gut gehbar. Meist war das Eis schon so gut aufgebaut, dass man gut mit kürzeren Schrauben hätte sichern können. Im weiteren Verlauf wechselten sich Eisstellen (WI 2-3) mit nur kurzen Stapfstellen ab. Alle schwierigeren Stellen konnten gut und direkt geklettert werden, auch wenn das Eis im unteren Bereich manchmal dünn war. Je höher wir aber kamen, desto dicker wurde das Eis; gut zu klettern und nicht zu hart. Am Mittwoch war‘s fast noch besser, dafür war heute aber das Wetter besser, vor allem nachdem wir auf etwa 1100m endlich über den Wolken waren und uns über das riesige Nebelmeer im Vorland freuen konnten. Kurz WI 4- wird’s schon gewesen sein. Eine letzte Stelle mit etwas dünnerem Eis und der noch folgende, wunderbar zu kletternde und mit zwei Cams gut absicherbare, schottisch vereiste Riss (M3), brachte uns dem Grat entgegen. Eine Rinne noch, rechts ums Eck in die Latschen und problemlos zum Wanderweg, den wir pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten. Kurze Pause, Zeug deponiert und schnell zum Gipfel, denn der gehört auf jeden Fall dazu. Toller Sternhimmel über einem grenzenlosen und hohen Nebelmeer. Der gut gespurte, griffige Weg ermöglichte einen flotten Abstieg. Richtig schön wurde es im Nebelwald, wo uns zentimeterlange Reifkristalle von den Bäumen im Licht der Stirnlampen anfunkelten Insgesamt so gut wie schon länger nicht mehr, carpe diem, gerade am Jochberg ist die Saison oft schon wieder vorbei bevor sie richtig angefangen hat. Ein paar kürzere Schrauben kamen zum Einsatz und die beiden kleineren Linkcams. Wir hatten ein 40m Vollseil dabei, das gut ausreichte. Ausgangspunkt: P vor der vorletzten Kehre Richtung Kesselberg, ca. 800m, gebührenpflichtig, boykottieren und Radl mitnehmen! Zustieg: Geradeaus dem Bachbett auf der linken Seite folgen (Steig). Später im Bachbett zum Beginn der Rinne bei einem großen Block. (ca. 900m, N 47° 37,577‘/E 11° 21,652‘) Route: Bis ca. 1100m folgen etwa 12 Stufen (10-25m). Meist WI 2, kurz auch mal 3. Bei wenig Eis oder Schnee auch ein paar unangenehm glattgescheuerte Felspassagen. Meist gespurt und eingepickelt, kaum zu verfehlen. Stände, wenn nötig, an Latschen, oft auch an BH (unterer Teil im 40-50m-Abstand) oder Eisschrauben. Anschließend eine tief eingeschnittenen Rinne (leichtes Gestapfe, aber landschaftlich recht schön) mit einer kurzen WI 2-3 oder M3 Unterbrechung und einem mehr oder weniger vereisten Riss (M3/4, theoretisch umgehbar, wäre aber schade darum) bis kurz vor einen Überhang knapp unter dem Gipfelgrat. Entweder linkshaltend im steilen Schnee- und Latschenkampf zum Wanderweg am Grat aussteigen oder rechts über eine kurze M3-Stelle (scheinbar kleiner, relativ frischer Felssturz) in Rinne und ebenfalls zum Grat, den man auf etwa 1400m erreicht.
Abstieg: Entweder noch schnell zum Gipfel, was bei schönem Wetter sehr empfehlenswert ist, oder auf dem meist autobahnähnlich ausgetretenem Normalweg in etwa 30 Minuten zum Kesselberg, 860m, und über den Wanderweg nordwestlich unter der Straße in weiteren 10 Minuten zurück zum Ausgangspunkt.
0 Comments
Leave a Reply. |
Kategorien
Alle
Archiv
Februar 2025
|