Kurz unter der Scharte brach sich dann völlig unvermittelt die Sonne ihren Weg durch die Wolken und innerhalb weniger Minuten war der Himmel strahlend blau. Der SO-Hang zum Kreuzgipfel war arg abgeblasen und die anschließende Querung zum Gipfelgrat hätten wir heute nicht anschneiden wollen. Das S-Couloir zum Südgipfel (2219m) sah machbar aus, hatte aber eine Unterbrechungsstelle – musste heute auch nicht sein. Lieber die Abfahrt als erste genießen, zumal die Spätmärzsonne schon ordentlich Kraft hat und noch relativ viele Langschläfer oder Seilbahnnutzer nachkamen. Nach dem schönen Schartenhang ersetzten wir die sonnenexponierten Hänge unter dem Igelskopf mit den schattigen Idealhängen unter der Nordflanke des Breitenkopfs. Dazu hieß es noch einmal anfellen und durch das landschaftlich großartige oberste Igelskar unter der beeindruckend vereisten Gipfelflanke des Hochplattigs hinüber zur anderen Karseite spuren. Dort liefen wir auf eine andere Gruppe auf, die direkt angestiegen war und sich trotz des am Morgen deutlich verschärften LLB an den weiteren Aufstieg Richtung Breitenkopfsattel machte. Uns zu heikel, zumal eine frische und nicht gerade kleine Selbstauslösung in nächster Nähe deutlich machte, dass „erheblich“ nicht übertrieben war. Also Schluss auf 2200m, lieber kein Gipfel und Abfahrt erneut als erste bis runter zum Igelssee. Erstaunlich gute, nur auf den letzten paar Metern bazelte der Neuschnee etwas. Selbst die Latschen waren zwar nicht üppig, aber ausreichend eingeschneit und Steinkontakt gabs auch keinen. Der Rest nach dem lästigen, wegen des schönen Schnees noch etwas ausgedehnten Gegenanstieg über die Pisten war sowieso problemlos. Ca. 1500hm. Start an der Ehrwalder Almbahn, ca. 1080m, je nach Parkplatz. Bei geschickter Parkplatzwahl gratis möglich. Entlang der Piste zur Alm, 1502m (ca. ¾ Stunde) und weiter zum Sattel westlich des Tealekopfs, ca. 1600m (¼ Stunde). Da sich wegen Schneequalität und –menge abfellen nicht lohnte mit Fellen auf der Loipe zum Igelsee gerutscht (ca. 1540m) und über den Standardanstieg entlang des Sommerwegs ins Igelskar und hinauf zur Scharte, 2079m (1-1¼ Stunden). Abfahrt entlang der Aufstiegsroute in den flachen Karboden und Aufstieg in südlicher Richtung unter den Breitenkopfsattel, ca. 2200m, Abfahrt über schöne, schattige Hänge zum Wanderweg und zurück zum See. Mehr oder weniger direkt zurück ins Schigebiet. Die Lawinenlage sollte LWST 2 nicht überschreiten, da aus den Wänden des Igelskopfs sowohl von oben einiges ins Kar rauschen kann, als auch der letzte Hang zur Scharte relativ steil ist. Auch der Anstieg zum Breitenkopfsattel ist nicht ohne und erfordert sichere Bedingungen: auf den letzten 200hm meist um 30°, kurz auch 40° steil. Vgl. Panico Schitourenführer Wetterstein und AV-Karte 4/2 Wetterstein Mitte.
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April 2025
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