Und so war’s dann auch. Nur das Wetter, das hat nicht mehr ganz mitgespielt. Kaum zurück am Einstieg, erschienen dieses seltsamen dunklen, kreisrunden Flecken auf dem hellen Kalk. Etwas zu früh leider, so dass der Abstieg über Wurzeln, Gras, erdige und schrofige Passagen etwas fordernder wurde, als nötig. Vor allem wenn man mit halbwegs sauberer, trockener Hose unten ankommen wollte … Charakter: Der Fels an sich ist meist gut, oben auch oft wasserzerfressen und sehr rau. Allerdings wirkt die Felsqualität beim Zustieg besser, als sie dann wirklich ist (aber immer noch besser, als es im Karwendel auch oft sein kann; das ist hier eher jammern auf hohem Niveau; schaut auf dem Wandbild halt so richtig genial aus).
Zustieg: Start per MTB an einem der Parkplätze bei Hinterriss (P Ortsende, 939m: N47° 28.194'/E11° 28.302'). Nach etwa 1,5km Richtung Eng beim P4 rechts ab von der Teerstraße (Karwendelau, 968m: N47° 27.768'/E11° 30.148') und über die linke Variante stetige Auffahrt Richtung Johannestal bis zur ersten Haarnadelkurve (Abzweigung links, 1084m: N47° 27.446'/E11° 30.958'). Hier auf etwas schmälerem Fahrweg weiter bis zu einer (oft trockenen) Bachquerung am Auslauf des Falkenkars, P. 1128 (laut GPS 1151m: N47° 27.145'/E11° 31.131'). Gleich danach auf Fahrweg Richtung Falkenkar, bis dieser nach insgesamt 5km ab Hinterriss endet (Radldepot, 1175m: N47° 45.068‘/E11° 31.122'). Zu Fuß rechtshaltend ein paar Meter weiter zum Bachbett (Wegbeginn, 1174m: N47° 27.034'/E11° 31.112'), wo am linken Rand ein meist guter (teils schrofiger), unmarkierter Steig links vom Bach zu einem Felsriegel mit Wasserfall führt. Unter dem Wasserfall quert man das Bachbett und folgt dem Steig durch den Wald rechts aufwärts, bis die Wand ausläuft. Nun ist das untere Falkenkar erreicht. Durch Latschengassen geht’s zügig weiter, nach oben immer weniger ausgeprägt, dafür mit vielen Steinmanndln versehen. Im unteren Bereich durch die Latschen relativ frisch ausgeschnitten. Nach Querung der gewaltigen Plattenwände des Laliderer Falk im oberen Falkenkar geht es über Schutt und Gras hinüber zur Westseite des Kars. Den pyramidenförmigen Falkenpfeiler sieht man schon vom P. 1128, bei einem Vergleich mit dem Wandbild ist der Einstieg etwas rechts des tiefsten Wandbereichs leicht zu finden, auch wenn am Einstieg kein Haken steckt (1905m: N47° 26.313'/E11° 30.720'). 1¼ bis 1½ Stunden ab dem Ende des Fahrwegs, insgesamt ab Hinterriss bequem in 2 Stunden machbar. Ein recht humaner Zustieg, auch im Verhältnis zur Kletterlänge. Auf der AV-Karte "Karwendel Mitte" gut nachvollziehbar. Wandhöhe: ca. 340hm Kletterlänge: ca. 405m Schwierigkeit: Je eine Stelle 7, 7- und 6+/7-, meist um 6, teilweise auch anhaltend. Nur eine leichtere Verbindungslänge zwischen unterem und oberem Wandbereich. Die Bohrhaken stecken so, dass der Schwierigkeitsgrad zwingend zu klettern ist. Per A0 über die schwierigeren Stellen ziehen geht nicht; zumindest der Vorsteiger sollte den 7. Grad solide beherrschen, auch wenn die Haken nicht im Metertakt stecken.
Abstieg: Entweder nach der letzten 6er-Länge entlang der Route abseilen, könnte aber unangenehm sein, da doch einiges an absturzbereitem Material beim Seil abziehen seinen Weg nach unten nehmen könnte. Außerdem muss ein kurzer, schrofiger Quergang abgeklettert werden. Viel schöner ist es, noch eine lange SL zum Pfeilergipfel aufzusteigen (laut GPS 2252m: N47° 26.252'/E11° 30.654'), dem Grat bis zum nächsten Aufschwung nach Süden folgen (schwierige Stellen ggf. westlich umgehend, kurz 2, ausgesetzt) ...
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September 2024
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