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Calanques: Gardiole/Belvédère d’ Oule, Sektor „Toujoursjamais”, Provenzalische Alpen, ca. 180m, S-Wand „Futurs Croulants“, 7, 7 SL

24/12/2024

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6. SL – die Mutter aller Quergänge!
Charakter: Einer der Calanques-Klassiker schlechthin! Wie heißt es so schön im Kletterführer: route exceptionelle! Dem können wir nur zustimmen. Nach langem Zustieg von Cassis jagt ein Highlight das nächste: auf und ab über ein Band direkt über dem Meer, dermaßen abgefahrene Felsstrukturen in der 2. und 3. Seillänge, dass man gar nicht weiß, wie man das beschreiben soll, ein Quergang, der seinesgleichen sucht. Direkt oberhalb ein weit ausladendes Dach, wenige Zentimeter unter den Füßen verschwindet die Wand unter einem weiteren Riesendach und in dem schmalen Bereich dazwischen quert man unvorstellbar exponiert nach rechts. 
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Alles klar? Am Col de la Gardiole
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Ungefährer Routenverlauf; die Abseilpiste verläuft größtenteils unsichtbar rechts um die Ecke
​Der erste Zwischenhaken nicht sichtbar, die ersten 8 Meter müssen selbst abgesichert werden und wenn man zwischen den Beinen nach unten schaut: Wasser, viel Wasser, das dunkelblaue, vom Mistral gepeitschte Mittelmeer nach 150 Metern Luft. Der Kopf spielt die Folgen eines Sturzes durch – Verletzung ausgeschlossen, da Landung im Nichts, aber die Rückkehr in kletterbares Gelände, die wäre mühsam. Und in dem Fall sind beide Seilenden gleich scharf … Nach der Tour konnten wir vom Einstieg aus genau dieses Szenario beobachten. Apropos Einstieg: um wieder dorthin zu gelangen schließt sich eine ebenfalls exceptionelle freihängende 50m Abseilfahrt an. Unter dem Hintern nur Wasser, der Fels meterweit entfernt und sich frei um die eigene Achse drehend geht es nach unten. Vom Mistral merkt man in der Wand auch nichts – T-Shirtklettern an Heiligabend. Na dann, frohe Weihnachten!
​Wenn eine Tour das Prädikat „muss man mal gemacht haben“ verdient, dann diese. Das hat sich natürlich rumgesprochen und der Fels ist teilweise schon gut abgegriffen, aber das nimmt man vor lauter Großartigkeit gar nicht mehr wahr. 
Bevor man einsteigt, sollte man aber in sich gehen und mindestens vier der folgende Fragen mit ja beantworten: Sichere ich Routen gerne selbst ab? Schätze ich Touren mit wenig fixem Material? Mag ich viel Wasser unter dem Hintern? Quere ich gerne? Wenn nicht, besser auf Plan B zurückgreifen.
Ausgangspunkt: Cassis; malerischer, teilweise nicht gerade ärmlicher Hafenort östlich des Nationalparks; Ferienwohnungen und Hotels aller Kategorien; Zeltplatz im Winter leider dicht.
Zustieg: Man startet idealerweise mit dem Radl irgendwo in Cassis und spart sich so die fast überall gebührenpflichtigen Parkplätze oder lange Forstweghatscher. ​
​Einfach dem Wegweiser „Les Calanques“ folgen, bis man mehrfach auf und ab in Port Miou endlich die erste typische Calanquesbucht erreicht. Am Nordwestufer noch ein ganzes Stück eben entlang, bis der Fahrweg steiler wird. Nun immer der besten (oder eher weniger schlechten) Fahrstraße zum Col de la Gardiole, 258m folgen. Der noch grobere Wanderweg kürzt einige Kurven ab. Nun hinunter zum Forsthaus und rechts daran vorbei; Radldepot am P. 116. Über den Fußweg (WW 8 grün) hinauf zum Col de l’Oule, 174m und wieder runter Richtung Calanque de l’Oule. Dort wo der Weg rechts zum Col de l’Eissadon ansteigt weiter Richtung Bucht. Kurz vor dem Meer links über Steigspuren hinauf zu Grat und etwas abklettern zu 2 Abseilstellen. 
​Hier ggf. Depot einrichten. 15m auf Band abseilen oder schräg abklettern (2) und weiter in östlicher Richtung ansteigend queren. Kurze Kletterstelle (2) auf Band und rechts zum Einstieg am Ende des Bandes unter dem zweiten Riss. BH oberhalb. Ca. 2h ab Cassis. Schneller wäre es, vom Col de l’Oule den WW 2 blau zum Belvédère und zum Réf. Azéma zu nehmen. Etwas unterhalb kommt bei einer markanten Steineiche „Futurs Croulants“ herauf. 10m östlich befindet sich der 1. Abseilstand (Edelstahl Klebehaken). Wenn man’s nicht kennt, schwierig zu finden. Mit Auto-. & MTB-Benutzung gibt’s eine schnellere Möglichkeit ab dem P am Militärgelände einige Kilometer vor dem Co de la Gineste (Straße Cassis-Marseilles)
Länge: Knapp 140 m Wandhöhe und ca. 170m Kletterlänge auf 7 SL aufgeteilt.
Route: Beschreibung auf https://www.camptocamp.org/routes/55692/fr/calanque-de-l-oule-belvedere-les-futurs-croulants  (französisch), Fototopo in „Climbing in the Calanques“ und gutes Topo mit vielen weiteren Informationen bzw. Touren in „Winterfluchten“ von Richard Goedeke (Rother).
Unsere Beschreibung:
1. SL: Durch den glatten Riss (BH, 6-) in leichteres Gelände und zu Stand auf Band unter Kamin. 6-, 20m, 1 BH
2. SL: Leicht zu Zapfen mit Schlinge (3), kurz vor BH der links abzweigenden Route leicht rechts aufwärts haltend in gigantische Risskamin-Seillänge. Steiler, weißer Fels teils mit Löchern und Henkeln, teils rundlich zu Stand unter überhängender Fortsetzung des Risskamins. 5, 40m, 3 BH, 1 SU
​3. SL: Etwas rechtshaltend über den Emmentalerbauch (5+, BH oberhalb) und gerade hinauf durch Schlucht (4 & 5, BH) zum Stand unter Riss. 5+, 25m, 2 BH
4. SL: Entweder über den Riss (BH, 6-) gerade zu Kante und rechts über Platte (5+, BH) zu Stand unter Dächern oder vom Stand rechts ums Eck in Risskamin. Über Überhang mit Loch (5+, BH) zur vorher genannten Kante und weiter wie dort. 5+ oder 6-, 25m, 2 BH
5. SL: Links zu Platte mit speckiger Schwarte und hinauf zu Kante (6+, BH). Linkshaltend um die Kante (BH mit morscher Schlinge, 7-) und über steile Platten (6+) teils abdrängend (7-, BH) zum Stand unter Dach. 7-, 20m, 3 BH
​6. SL: Enorm ausgesetzt unter dem Dach zu Kante, an der das Dach ausläuft (psychisch 6+, physisch dank sehr guter Griffe und passabler Tritte weniger wild als es ausschaut; Cams!). Der erste BH befindet sich nicht sichtbar hinter der Kante. Um die Kante, plattig und steil (7, BH) weiter in Riss queren und deutlich leichter (5+) hinauf zum Stand unter Dach (Was sonst?). 7, 20m, 2 BH
7. SL: Rechts zu Riss unter dem Dach, durch diesen (6+, BH) am Rand des Dachs vorbei in Kamin und diesen außen hinaufspreizen (BH, 6). Durch Steineiche kriechen (heimliche Schlüsselstelle) und zu Stand auf dem Plateau. 
​Absicherung: Stände an je 2 BH, ansonsten in weiten Abständen mit BH abgesichert. Klemmzeug zur weiteren Absicherung sehr zu empfehlen.
Schwierigkeit: Sehr anhaltend und steil (aber griffig) im 5 und 6. Grad mit Stellen in obligater Kletterei bis 6+/7-; frei etwa 7.
Material: Übliche Alpinkletterausrüstung, 8-10 Expressen, darunter ein paar alpine, 60m Doppelseil. Mindestens ein Satz Linkcams, besser ein ganzer Satz Cams.
„Climbing in the Calanques“, ausführlicher Führer über die Klettereien zwischen Marseilles und Cassis, „Carte IGN 1:15 000 Les Calanques de Marseilles à Cassis“, open streetmap o.ä. für den Zustieg sinnvoll.
​Erstbegeher: V. Bourges, F. Guillot, J. Kelle, P. Kelle, A. Tête, 1964
Abstieg: Wer nicht zurück zum E muss/will, kann auf dem WW 2 blau zum Col de l’Oule gehen und dem Zustiegsweg zurück folgen. Ansonsten vom letzten Stand 10m rechts (östlich) zu Abseilstand queren. 50m freihängend auf Platte abseilen und den nächsten Abseilstand anpendeln (es gibt mehrere Klebehaken von diversen Routen). Weitere 50m zum Band mit dem 1. Stand abseilen. Ansteigend nach links (W) klettern (ausgesetzt, 2) und vom 1. Stand der Tour 20m zum Einstieg abseilen. Weiter auf dem Zustiegsweg (2).
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Kiefermistel, passt ja zu Weihnachten
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Unterm Col de la Gardiole
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