Viel mehr oder weniger fetter Turf, oft nur dünnes Eis oder Glasuren auf teils plattigem Fels machen die Tour nicht leichter. Von den frischen Temperaturen heute ganz zu schweigen. Im Vergleich zu ähnlich bewerteten Routen am Rubihorn oder an den Geierköpfen deutlich fordernder. Gerade wenn einiges an lockerem Neuschnee in der Wand rumliegt, man die Tour nicht kennt und sich seine Linie selbst suchen muss, sind 5-6 Stunden gleich rum. So oder so eine tolle Winterkletterei, die im Gedächtnis bleibt: auch weil sie schon lange auf der Wunschliste stand. Zustieg: Wir starteten am Beginn der Forststraße zur Ostlerhütte/Breitenberg im Engetal (Parkplätze knapp vor der Landesgrenze, ca. 1040m). Von dort zieht ein gewalzter Fahrweg hinauf bis etwa 1680m und am Schluss wieder etwas bergab zum Sattel zwischen Breitenberg und Aggenstein, ca. 1630m (ca. 6,5km und 670hm, 1¼ - 1½ Stunden). Bei wenig Schnee oder mit Tourenschi kann bei der Verzweigung auf 1200m abgekürzt werden, indem man dem Fahrweg entlang des Adratsbachs folgt. Dieser trifft auf etwa 1630m wieder auf den Rodelweg. Noch kurzweiter Richtung „Langer Strich“. Bevor‘s steil wird, links ab und unter der NO-Wand queren, bis man fast unter dem Eiszapfen der „Steilen Wies“ steht. Gerade hinauf bis zum Beginn einer markanten Rampe, bei der die Tour beginnt. Ca. 1700m. Kletterlänge: ca. 280m auf 7 SL und bei einer Wandhöhe von etwa 200hm zum Vorgipfel. Schwierigkeit: Stellen M5, recht anhalten M4, kaum reines Eis. Gerade bei Neuschnee recht anspruchsvoll für den Grad. Ab der 4. SL tauchten immer mehr BH auf. Einige der seinerzeit für Sommerbegehungen gesetzten BH und NH sind im Winter unter Eis oder Schnee nicht zu finden. Material: Übliche Mixedkletterausrüstung, 60m Doppelseil, 10 Expressen, davon sollten einige verlängerbar sein. Satz Cams (klein – mittel), 3 kurze Eisschrauben, 2-3 Specter Ice Pitons, paar Normalhaken, 1 Snarg/Spiralzahnhaken oder so. Sicherheitshalber eine Stirnlampe für den Abstieg. Route: Topo im Panico Eiskletterführer „Bregenz bis Garmisch“; in den 10 Jahren seit der Drucklegung hat sich beim fixen Matreial einiges verändert (s.u.). Gute, detaillierte Beschreibung auf https://forum.rocksports.de/showthread.php?tid=401. Ergänzung zum Topo: 1. SL: Wir stiegen in der linken Schneeeinbuchtung ein. Steil gerade zu NH und rechts hinauf zu 2 BH (M5). Links in etwas leichteres Gelände (M4), gerade hinauf (M3-4) und rechts zu schlechtem Stand (1 NH; Cams!). 55m 2. SL: Auf Rampe zu RH und in Linksschleife in geneigtes Gelände (M3-4, teils Eis). Stand nach 25m an 2 NH oder noch 5 Meter auf Schneerampe weiter zu weiterem (Abseil)Stand. 30m 3. SL: Die Schneerampe problemlos weiter, bis rechts eine Rinne abzweigt. Den NH dort nicht gesehen. Noch 5m die Rinne hoch (M3) zu Stand an einzelnem BH. 45m (vom oberen Stand) 4. SL: Über schönes Turfgelände zu altem NH (M3-4). Nun nicht gerade weiter (unangenehme, schwer abzusichernde Linksquerung weiter oben, M4+, siehe Fotos), sondern vom NH fallende Linksquerung und über Turfstufe (M4) zu BH. Rinne auf Band (M3) und links zu Stand an 2 BH. 35m 5. SL: Rechtshaltend zu Graswulst (BH) und abdrängend (M5) rechts in Grasrinne. Diese zunehmend leichter zu Stand an 1 BH. 35m 6. SL: Linkshaltend über Steilstufe (M4-5) in Schneerinne. Bei Verzweigung links (Abzweig rechte Ausstiegsvariante?), über plattige Felsstufe (BH, NH, M4) in Couloir, dieses hinauf zu Schneekolk unter Überhang, links heraus über plattige Stelle zu BH unter Überhang. Links über Turf (M4) in Steilrinne und gerade hinauf zu Ringbohrhaken. 55m 7. SL: Die Turfrinne (NH, BH, M3 & 4) gerade hinauf zum Gipfelgrat. Wenige Schritte zu Felsstufe mit BH. 40m Abstieg: Vom Mittelgipfel, ca. 1930m, nach Westen zum Wanderweg von der Kissinger Hütte hinunter (ca. 1900m). Über den Steig zum Sattel am Beginn des Langen Strichs (ca. 1950m) und über diesen zurück zum Schlittenparkplatz und Rucksackdepot. Es gäbe auch diverse Abseilmöglichkeiten (vgl. Blogeinträge, s.o.), aber wenn der Lange Strich geht und man eh zur Rodelbahn Richtung Engetal will ist das schlauer. Mit Schi am Einstieg schaut‘s wieder anders aus. Aufgrund der mageren Schneelage hatten wir die Zipfelbobs dabei: schneller, witziger aber die Bauchmuskeln fordernder Abstieg, vor allem mit den doch eher schwereren Rucksäcken
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Februar 2025
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